Nach dem schweren Unfall an einem Bahnübergang am Mittwochnachmittag in Pocking im Landkreis Passau (Niederbayern) wurde der Zug aufwendig geborgen. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilt, konnte der an der Kollision beteiligte Lastwagen in der Nacht auf Donnerstag abtransportiert werden, am Donnerstag gelang dies auch mit der Bahn. Die Unfallstelle sei damit zwar geräumt, doch „aufgrund der Schienendeformation“ sei die Bahnstrecke weiter gesperrt. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt, so die Polizei.
Bei dem Zusammenstoß, zu dem es am Mittwoch gegen kurz vor 15 Uhr kam, wurden insgesamt sieben Fahrgäste leicht verletzt. Sowohl der Zugführer als auch ein Zugbegleiter wurden mit schwereren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, erklärt die Polizei. Der Zugbegleiter wurde demnach schon aus der Klinik entlassen, der Zugführer soll nach am Freitag wieder nach Hause gehen können. Einzig der 40-jährige Lastwagen-Fahrer ist noch in stationärer Behandlung. Er hatte sich bei dem Unfall unter anderem am Kopf schwer verletzt.
Kollision von Zug und Lkw in Pocking: Schwerverletzter Lastwagen-Fahrer noch im Krankenhaus
Bei der Unfallstelle handelt es sich um den Bahnübergang bei Kühnham, der die Kreisstraße PA63 kreuzt. Die Bahn, in der sich zum Unfallzeitpunkt 15 Personen befunden hatten, entgleiste nach dem Zusammenstoß. Der 40-jährige Lastwagen-Fahrer wurde bei der Kollision aus dem Fahrerhaus geschleudert.

Die Unfallursache und der Hergang des Unglücks sind noch nicht abschließend geklärt. Nach jetzigem Ermittlungsstand, so die Polizei, habe der Lastwagen-Fahrer aus bislang unbekannter Ursache offenbar den Zug übersehen, sodass es zum Zusammenstoß kam.
Straße wieder freigegeben – Bahnstrecke nach Unfall in Pocking weiterhin gesperrt
Die Verkehrspolizeiinspektion Passau und die Polizeistation Pocking haben die Ermittlungen übernommen, ein Sachverständiger sollte ein unfallanalytischen Gutachten vorlegen, hieß es. Da die Bergung sowie die Unfallaufnahme Zeit in Anspruch nahmen, waren sowohl die Kreisstraße PA63 als auch die Bahnverbindung gesperrt. „Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die Unfallstelle weiträumig zu umfahren“, schrieb die Polizei am Tag des Unfalls. Die Straße sollte nach Reinigungsarbeiten am Freitag wieder freigegeben werden.

Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Wie die Freiwillige Feuerwehr Pocking auf ihrer Webseite mitteilte, waren unter anderem die Feuerwehren aus Eggersham, Schönburg, Karpfham, Poigham, Rotthalmünster, Tettenweis, Weihmörting, das Bayerische Rote Kreuz, die Bundespolizei, Rettungsdienste sowie zwei Rettungshubschrauber vor Ort.
Unfall an unbeschranktem Bahnübergang in Niederbayern
Kühnham ist ein Gemeindeteil der Stadt Pocking. Der betroffene Bahnübergang ist nicht durch eine Schranke gesichert, sondern durch ein Andreaskreuz und Lichtzeichen. An solchen unbeschrankten Übergängen kommt es in Bayern immer wieder zu schweren und teils tödlichen Unfällen – sowohl zwischen Fahrzeugen und Zügen als auch zwischen Fußgängern oder Radfahrern und Zügen.
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