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Streit um Kirchenasyl: Landesbischof solidarisch mit Äbtissin

"Ausdruck von Nächstenliebe"

Streit um Kirchenasyl: Landesbischof solidarisch mit Äbtissin

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    Heinrich Bedfort-Strohm verteidigt das Kirchenasyl als "Akt der Nächstenliebe".
    Heinrich Bedfort-Strohm verteidigt das Kirchenasyl als "Akt der Nächstenliebe". Foto: picture alliance/Michael Reichel/dpa

    "Kirchenasyl ist als Ausdruck christlicher Nächstenliebe eine jahrhundertealte Tradition", sagte er im Interview des "Fränkischen Tags" (Samstag).

    Die Äbtissin Mechthild Thürmer in Zapfendorf-Kirchschletten (Kreis Bamberg) hatte im Jahr 2018 einer Frau aus Eritrea Kirchenasyl gewährt, um sie vor einer Ausreise nach Italien zu bewahren.

    Nach einer Weisung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge von 2018 ist eine drohende Ausreise in ein anderes Mitgliedsland des Dubliner Abkommens jedoch keine ausreichende Begründung dafür, dass ein Kirchenasyl straffrei bleiben könnte. Die Ordensfrau hatte in der Sache einen Strafbefehl über 2500 Euro nicht akzeptiert und damit eine Hauptverhandlung am Amtsgericht Bamberg notwendig gemacht.

    "Nachdem alle Kirchenasyle vereinbarungsgemäß gemeldet wurden, kann ich das nicht nachvollziehen", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der Zeitung. "Die Äbtissin hat meine Solidarität."

    Auch katholische Bischöfe stellen sich hinter die Äbtissin

    Auch die katholichen bayerischen Bischöfe hatten sich hinter die Äbtissin gestellt und sich erst kürzlich entschieden gegen strengere Regeln für das Kirchenasyl ausgesprochen. "Wir bedauern sehr, dass das Bamf seit 2018 einseitig die Dinge verschärft hat und finden das nicht richtig", sagte der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx. "Da glauben Leute, wir verstecken die irgendwo im Keller. Das ist nicht richtig." (Lesen Sie auch: Bedford-Strohm will nicht mehr für EKD-Vorsitz kandidieren)

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