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Das Schloss mit den höchsten Baukosten Deutschlands steht in Bayern - es ist nicht Schloss Neuschwanstein im Allgäu

Prunk

Für dieses Schloss gab Ludwig II. noch mehr Geld aus als für Neuschwanstein

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    Sein teuerstes Schloss bewohnte Ludwig II. nur für zehn Tage.
    Sein teuerstes Schloss bewohnte Ludwig II. nur für zehn Tage. Foto: imago/Volker Preußer (Archivbild)

    Der bayerische König Ludwig II. (1845-1886) wurde auch Märchenkönig genannt. Der Grund dafür: Er ließ drei herrliche, prunkvolle Schlösser errichten, wie man sie sich im Märchen vorstellt. Dabei lies er es nicht gerade an Kosten mangeln.

    Schloss Neuschwanstein im Allgäu ist wohl das bekannteste. Es zieht zudem von allen Schlössern deutschlandweit die meisten Besucherinnen und Besucher an. Und doch ist es nicht das teuerste in Deutschland. Ludwig hat für den Bau eines anderen Schlosses noch tiefer in die Tasche gegriffen.

    Das Schloss Herrenchiemsee ist das teuerste Schloss Deutschlands

    Die Rede ist vom Schloss Herrenchiemsee. Tatsächlich waren die Baukosten für dafür höher als die Ausgaben für Schloss Neuschwanstein und Schloss Linderhof (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) zusammen.

    Der Bau Neuschwansteins lag zu Zeiten Ludwigs bei etwa 6 Millionen Mark, Linderhof kostete knapp 4,5 Millionen Mark. Für den Bau des Schlosses Herrenchiemsee gab der Märchenkönig indes satte 16,5 Millionen Mark aus.

    Ludwig II. wohnte keine zwei Wochen im Schloss Herrenchiemsee

    Eine nahezu unvorstellbare Summe, vor allem, wenn man sich vor Augen hält, dass das Schloss zu Zeiten Ludwigs nicht einmal vollendet wurde. Nur 20 von 70 Räumen wurden fertiggestellt.

    Er bewohnte diese lediglich für zehn Tage und forderte, dass das Schloss nach seinem Tod zerstört werden solle. Dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung: Nach seinem Tod wurde es für Besucherinnen und Besucher geöffnet und ist heute die meistbesuchte Sehenswürdigkeit am Chiemsee.

    Ein Schlafzimmer für drei Millionen Euro

    1878 begann Ludwig II. mit dem Bau. Vorbild war das Schloss Versailles in Paris - nur dass der Märchenkönig seines als Privatresidenz nutzte, nicht als Regierungssitz.

    Allein die Kosten für das dortige Paradeschlafzimmer beliefen sich auf umgerechnet 3 Millionen Euro - laut bayerischem Finanzministerium der teuerste im 19. Jahrhundert eingerichtete Raum. Und dabei schlief er nicht einmal darin. Der Raum sollte lediglich ein Denkmal für seinen Namensvetter, den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. sein. Vier der insgesamt fünf Kilogramm an verbautem Blattgold befinden sich in diesem Raum.

    Seine Schulden wurden Ludwig II zum Verhängnis

    Glasklar ist: Ludwig II. war ein begnadeter Bauherr. Aber eben auch nicht gerade sparsam. Im Laufe seines Lebens kehrte er seinen Pflichten als König immer mehr den Rücken und konzentrierte sich mehr und mehr auf seine Bauleidenschaft. Doch seine immensen Ausgaben brachen ihm das Genick.

    Aufgrund seiner hohen Schulden entmündigte man ihn, erklärte ihn für regierungsunfähig und nahm ihn in Gewahrsam. Nur kurz darauf starb der Märchenkönig am Starnberger See. Die Todesumstände sind bis heute ungeklärt.

    Lesen Sie auch: Vortrag in Füssen präsentiert Graf Dürckheim als letzten Getreuen des Märchenkönigs Ludwig II.

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