In der Gemeinde Schwangau ist das ohnehin schon starke Tourismus-Vorjahr noch einmal übertroffen worden: 929.399 Übernachtungen verzeichnete der Ort 2024. Für die lediglich 3300 Einwohner zählende Gemeinde ist das ein neuer Rekord. Gegenüber dem Vorjahr steigerten sich die Nächtigungszahlen noch einmal um vier Prozent. Laut Tourismusdirektor Florian Hoffrohne ist die starke Statistik besonders auf das Ameron-Hotel in Hohenschwangau zurückzuführen. Mit 251 Betten ist es das größte Hotel im Ort. Allerdings hatte das Haus seit der Eröffnung Ende 2019 wegen der Pandemie und baubedingten Schließungen bislang noch kein normales Jahr verzeichnet.
2024 war es jetzt aber so weit. Schwangau konnte so auch bei den Gästeankünften nochmals zulegen auf rund 268.000. Zum Vergleich: In Füssen sind es rund 456.000 gewesen, die Zahl der Übernachtungen lag bei guten 1,5 Millionen.
Tourismus-Boom in Schwangau: Fast eine Million Übernachtungen
Beiden Orten am Lech ist gemein, dass heimische Urlauber die wichtigste Zielgruppe sind. In Schwangau machen sie mehr als 80 Prozent der Nächtigungszahlen aus. Dahinter folgen die USA und neuerdings die Schweiz.
„Wir sind und bleiben eine Sommerdestination“
Florian Hoffrohne, Der Schwangauer Tourismusdirektor über die saisonale Auslastung
„Wir sind und bleiben außerdem eine Sommerdestination“, sagt Hoffrohne. Die auslastungsstärksten Monate sind von Mai bis Oktober. Der schwächste Monat, in dem auch viele Betriebe traditionell schließen, ist der November.
Noch, sagt Hoffrohne, sei es nicht gelungen, die Sommersaison auszudehnen und so die Übernachtungszahlen auf mehrere Monate zu verteilen. Ganzjahrestourismus lautet das Schlagwort. Dieses Ziel hat sich der Tourismusverband Ostallgäu längerfristig auf die Fahnen geschrieben, um die Gästeströme zu entzerren. Derzeit sind es aber fast viermal so viele Menschen, die im Sommer ihren Urlaub verbringen, verglichen mit der Nebensaison.
2025 ist für Schwangau nicht nur wegen der Rekordzahlen ein besonderes Tourismus-Jahr. Denn die Gemeinde kann auch auf 100 Jahre mit dem Prädikat als Luftkurort zurückblicken. Aus diesem Anlass will die Gemeinde sich um die Aufnahmen in einen exklusiven Klub bewerben: „Die Heilklimatischen Kuorte der Premium Class.“ Nur 18 Orte in Deutschland dürfen diesen Titel tragen. Dazu zählen etwa Garmisch-Partenkirchen oder im Allgäu Oberstdorf, Fischen, Bad Hindelang und Scheidegg.
Schwangau will zu Kurorten der Premium Class gehören
Die Vorbereitungen dafür laufen in Schwangau bereits seit mehreren Monaten. So unterstützt die Gemeinde mittlerweile verstärkt Gesundheitsangebote. Dazu gehört etwa die Initiative „Kur für alle“, bei der auch Einheimische an speziellen Angeboten wie Nordic-Walking-Touren oder Gymnastik-Kursen teilnehmen können. Wichtig für die Bewerbung war auch die Ausbildung spezieller Klimatherapeuten. Diese Fortbildung richtet sich an Fachpersonal von Gesundheitseinrichtungen, dazu zählen etwa Sportwissenschaftler oder Physiotherapeuten. In 20 Unterrichtsstunden werden ihnen dabei verschiedene Kurkonzepte oder Angebote wie Klimawandern nähergebracht. Diese Fortbildung wird vom Verband der Heilklimatischen Kurorte in Deutschland organisiert. Dieser verleiht auch den Titel als Heilklimatischer Kurort der Premium Class.
Läuft alles nach Plan, soll die Gemeinde die Auszeichnung bei einem Festakt am 29. Juni verliehen bekommen. Dafür haben sich Gemeinde und Tourismusverwaltung ein Rahmenprogramm einfallen lassen. Der Tag beginnt mit einem Festgottesdienst um 11 Uhr, gefolgt von der feierlichen Zertifikatsübergabe. Außerdem wird ein Nachhaltigkeitsmarkt im Kurpark stattfinden. Gemeinderätin Margit Kiefer habe sich hier in der Organisation stark eingebracht, wurde im Tourismusausschuss jetzt lobend erwähnt.
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