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Tierpark Hellbrunn droht Insolvenz - auch Augsburger Zoo in Schwierigkeiten

Corona-Pandemie

Tierpark Hellbrunn droht Insolvenz - auch Augsburger Zoo in Schwierigkeiten

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    Nicht nur dem Tierpark Hellabrunn, auch dem Augsburger Zoo (im Bild Thomas Lipp, stellvertretender Direktor) machen die Corona-Beschränkungen schwer zu schaffen.
    Nicht nur dem Tierpark Hellabrunn, auch dem Augsburger Zoo (im Bild Thomas Lipp, stellvertretender Direktor) machen die Corona-Beschränkungen schwer zu schaffen. Foto: Ulrich Wagner

    Die Corona-Beschränkungen treiben immer mehr Tiergärten in die Krise. Dem Münchner Tierpark Hellabrunn droht bereits die Pleite. "Wenn wir jetzt nicht mehr Besucher reinlassen dürfen, muss ich Ende September Insolvenz anmelden", sagte Hellabrunn-Chef Rasem Babaner diese Woche.

    Das Problem: Mit den neuen Auflagen dürfe er täglich nur 4400 Besucher auf das Gelände in München lassen. "Das bleibt ein schleichender Tod und sehr enttäuschend", so der Tiergarten-Chef.

    Ähnlich wie dem Tierpark Hellabrunn geht es dem Augsburger Zoo. Von einer drohenden Insolvenz ist dort zwar keine Rede, trotzdem sind auch in Augsburg erhebliche Verluste aufgelaufen. „Stand heute fehlen uns rund 1,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr – die werden wir nicht mehr reinholen“, sagte Zoochefin Barbara Jantschke gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Bei einer Deckelung auf künftig maximal 2000 Besucher fehlten die Spitzenauslastungen, etwa an Sonn- und Feiertagen. Hinzu komme, dass man derzeit nur einen Teil der Attraktionen anbieten könne. Die Folge: Die Besucher zahlten nur einen ermäßigten Preis.

    Von kommender Woche an immerhin dürfen die Zoos wieder etwas mehr Besucher einlassen. Aktuell muss jeder Gast 20 Quadratmeter Raum haben, ab Montag genügen zehn Quadratmeter. Trotzdem: "Dass für den Tierpark dasselbe Maß wie für den Einzelhandel angewandt wird, ist für uns nur schwer nachvollziehbar. Man wird hier mit geschlossenen Räumlichkeiten gleichgestellt – ein Vergleich von Äpfel und Birnen“, so der Münchner Tierparkdirektor Rasem Baban.

    Unterstützt die Stadt München Hellabrunn finanziell?

    In Hellabrunn schließt man nicht aus, dass nun langfristig geplante Projekte aufgeschoben oder ausgesetzt werden müssen. „Die derzeitige Löwenhaltung in Hellabrunn ist verbesserungswürdig und auch nur geduldet. Wegen der finanziellen Engpässe kann das seit etwa zwei Jahren geplante Projekt der neuen Löwenanlage im schlimmsten Fall nicht umgesetzt werden“, so Baban. „Der Bau, der ab Herbst dieses Jahres vorgesehen war, kostet rund 3,4 Millionen Euro. Wir setzen alles daran, dass es nicht so weit kommt."

    Als gemeinnützige Aktiengesellschaft bekomme Hellabrunn keine finanziellen Corona-Hilfen vom Bund und Freistaat. Immerhin: Man sei mit dem Hauptaktionär, der Stadt München, über eine mögliche finanzielle Unterstützung "in guten Gesprächen“.

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