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Totes Baby in Regensburg: Prozess gegen Mutter

Totes Baby in Regensburg

Tötete eine Mutter ihr Baby? Prozess beginnt heute in Regensburg

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    Am Montag beginnt der Prozess gegen eine 25-jährige Frau. Sie soll ihr Baby getötet haben.
    Am Montag beginnt der Prozess gegen eine 25-jährige Frau. Sie soll ihr Baby getötet haben. Foto: Armin Weigel, dpa

    Für den gewaltsamen Tod ihrer neugeborenen Tochter muss sich eine 25 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Regensburg einem Prozess stellen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord vor. Es sind fünf Verhandlungstage geplant, Auftakt ist am Montag (9.00 Uhr).

    Die Leiche war am ersten Weihnachtsfeiertag 2020 in einem Müllcontainer in Regensburg entdeckt worden. Eine Obduktion des Leichnams ergab, dass das Baby bei der Geburt lebensfähig war und nicht eines natürlichen Todes starb.

    Baby getötet: Kind in den Restmüll geworfen

    Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau das Mädchen auf einer Toilette zur Welt brachte und ihm wenig später die Luftzufuhr abschnitt. Anschließend soll sie das bewusstlose oder bereits tote Baby in eine Plastiktüte, dann diese samt Restmüll in einen Beutel gepackt und in eine Mülltonne gelegt haben.

    Todesursache war den Angaben nach die fehlende Luftzufuhr oder Unterkühlung oder eine Kombination aus beidem. Die tatverdächtige Mutter, eine deutsche Staatsangehörige, befand sich zum Zeitpunkt des Leichenfundes in einer Regensburger Klinik, wo sie festgenommen wurde. Die Ermittler gingen beim Motiv davon aus, dass das Kind der weiteren Lebensplanung der Frau im Weg stand.

    Neugeborenes stirbt in Schweinfurt: Frau verurteilt

    Erst vor knapp drei Wochen wurde in Schweinfurt eine 27-Jährige wegen Totschlags an ihrem Neugeborenen zu acht Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Sie hatte das Baby nicht versorgt und sterben lassen. Gegen das Urteil legte die Verteidigung Revision ein.

    Gesicherte Zahlen zu Tötungsdelikten an Neugeborenen - sogenannte Neonatizide - in Deutschland gibt es nicht. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) geht von mindestens 20 bis 35 Fällen pro Jahr aus - und von einer "nicht ganz geringen" Dunkelziffer.

    Das Familienministerium, Kirchen, Sozialdienste und Kommunen bieten Beratung für Schwangere in Notlagen an, auch über Angebote wie Babyklappen, Adoption oder anonyme Geburt.

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