Heuer hat endlich einmal wieder die Sonne zum Colomansritt an der Wallfahrtskirche vor den Toren Schwangaus gestrahlt, wenn auch ein heftiger Wind wehte. Vielleicht lag es ja am Besuch von Berlins Erzbischof Dr. Heiner Koch, der in seiner Predigt sagte: „Das Leben ist ein Pilgerweg.“

Auch sprach er den traditionellen Segen für die gut 200 Pferde mit ihren Reitern aus nah und fern sowie für die etwa 3000 Gläubigen, die gekommen waren. Aufsitzen wollte der Bischof allerdings nicht, weshalb Schwangaus Pfarrer Markus Dörre wieder einmal die Benediktion vornahm, nachdem er den Sattel in den vergangenen Jahren dem jeweiligen katholischen Ehrengast überlassen hatte. Noch ein wenig stolzer als sonst nahmen die Schwangauer heuer am Fest teil, hatte doch Ministerpräsident Markus Söder in diesem Jahr das im Dorfleben „fest verwurzelte Hochfest“, das alljährlich vom St.-Colomans-Verein ehrenamtlich ausgerichtet wird, mit dem Brauchtumspreis ausgezeichnet.
Wie immer endete der Sonntag für alle Reiter im Schlossbrauhaus mit einer Brotzeit, während sich Dr. Heiner Koch ins Goldene Buch der Gemeinde eintrug. Bürgermeister Stefan Rinke bezeichnete den Besuch des Berliner Erzbischofs in einer Pressemitteilung als große Ehre für Schwangau.
Das Fest selbst reicht jahrhundertlang zurück. Geehrt wird damit der Pilger Coloman. Er soll auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land 1012 in Schwangau gerastet haben. Er gilt als Schutzheiliger der Reisenden und des Viehs.Text