Mitten in einem Meer von Blaulicht stehen zwei beschädigte Straßenbahnen, sie sind zusammengestoßen. „Wie kann so etwas nur passieren?“, fragt eine Passantin und schüttelt den Kopf. Diese Frage stellen sich viele Menschen, die am frühen Montagnachmittag an der Unfallstelle in der Eserwallstraße zwischen Rotem Tor und Theodor-Heuss-Platz vorbeikommen. Bei dem Tramunfall wurden mindestens 20 Fahrgäste im Alter zwischen 14 und 78 Jahren verletzt, darunter drei schwerer. Es herrscht ein Großaufgebot an Einsatzkräften. In der Innenstadt kommt es zu Verkehrsbehinderungen.
Straßenbahnen kollidieren in Augsburg: Polizei spricht von „Auffahrunfall“
Ein Mann steht an einem der vielen Krankenwagen. In dem Fahrzeug wird gerade seine Frau behandelt. „Sie ist ansprechbar, aber bei der Kollision auf den Rücken gefallen und kann sich jetzt nicht mehr bewegen“, erzählt der besorgte Ehemann. Seine Frau habe mit der Tram zur Arbeit fahren wollen. Stattdessen wird sie jetzt wohl in ein Krankenhaus gebracht. Es ist gegen 13.30 Uhr, als auf der Eserwallstraße stadtauswärts eine Straßenbahn der Linie 3 plötzlich in die vordere Tram der Linie 2 prallt. Polizeisprecher Markus Trieb spricht später von einem eigentlich „klassischen Auffahrunfall – nur eben dieses Mal zwischen zwei Straßenbahnen“. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 25-jährigen Straßenbahnfahrer der Linie 3. Die Kollision passierte offenbar mit einiger Wucht.
Tram-Unfall in Augsburg: Behinderungen auf den Linien 2 und 3
An beiden Straßenbahnen sind die Scheiben geborsten. Bei der vorderen, die von einem 31-Jährigen gesteuert wurde, wurden ein paar Sitze aus den hinteren Reihen gerissen. Das Fahrerhäuschen der aufgefahrenen Straßenbahn ist sichtlich deformiert. Deren Fahrer muss mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden, wie weitere fünf Insassen auch. Sie alle müssen stationär behandelt werden. Nach Angaben der Polizei sind drei von ihnen schwerer verletzt. Bei den weiteren 14 verletzten Fahrgästen handelt es sich laut Polizeisprecher Markus Trieb um leichtere Verletzungen, wie Prellungen und Schnittwunden durch splitterndes Glas. „Die Erstmeldungen, die eingegangen waren, klangen recht dramatisch“, sagt Anselm Brieger, Sprecher der Berufsfeuerwehr, vor Ort. Deshalb wurde ein Großaufgebot an Einsatzkräften angefordert, wie auch ein Rettungshubschrauber. Dessen Besatzung wird jedoch dann nicht gebraucht.
Die wichtigsten Nachrichten aus ganz Bayern lesen Sie immer hier.