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Weitnau: 500 Zuhörer bei Podiumskussion mit den beiden Bürgermeisterkandidaten

Kommunalwahl 2020

Weitnau: 500 Zuhörer bei Podiumskussion mit den beiden Bürgermeisterkandidaten

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    Jeweils zwei Minuten Zeit hatten die Bürgermeister-Kandidaten für ihre Antworten. Brauchten sie länger, bekamen sie eine laute Tröte zu hören.
    Jeweils zwei Minuten Zeit hatten die Bürgermeister-Kandidaten für ihre Antworten. Brauchten sie länger, bekamen sie eine laute Tröte zu hören. Foto: Ralf Lienert
    Florian Schmid.
    Florian Schmid. Foto: Ralf Lienert

    Die Gemeinde Weitnau bekommt einen neuen Bürgermeister – so viel ist sicher. Denn Amtsinhaber Alexander Streicher tritt bei der Wahl nicht mehr an. Um seine Nachfolge kämpfen Hans-Jürgen Haas und Florian Schmid. Beide sind parteilos. Unterstützt wird Haas von der CSU Weitnau-Wengen und der Freien Wählerschaft Weitnau. Schmid ist der Kandidat für die Freie Wählerschaft Kleinweiler-Wengen. 500 Zuhörer kamen am Donnerstagabend zu einer von den Wählergruppen organisierten Podiumsdiskussion in den Goldenen Adler, moderiert von Julia Buchmaier von RSA Radio.

    Die Fragen stellten die Bürger.

    Verkehr und Infrastruktur
    Die wichtigsten Projekte der Kandidaten? „Breitbandausbau“, nannten beide. Schmid will den Platz vor dem alten Feuerwehrhaus verschönern und die Infrastruktur in den Ortsteilen aufrechterhalten. Haas ist der Neubau der Turnhalle ein Anliegen. „Die Pläne sind fertig.“

    Landwirtschaft/Umwelt/Klima

    Windkraft-Anlagen sind weder für Haas noch für Schmid ein Thema. Weitnau sei dafür als Standort nicht geeignet. In Sachen Klimaschutz will Haas vor allem auf Energiegewinnung aus Hackschnitzeln setzen und Weitnau auf lange Sicht zur Selbstversorger-Gemeinde machen. Kurzfristig könne man die Pflanzenvielfalt auf gemeindlichen Flächen stärken. Schmid geht es vor allem darum, was jeder selbst tun kann.

    Hans-Jürgen Haas.
    Hans-Jürgen Haas. Foto: Ralf Lienert

    Versorgung

    Im Mittelpunkt stand der drohende Mangel an Plätzen in Kindertagesstätten. Schmid und Haas waren sich einig, dass man gut vorplanen muss. Haas brachte einen Waldkindergarten ins Spiel.

    Wirtschaft/Wohnen

    Möglichst keine Gewerbeflächen auf der grünen Wiese, lautete das Credo der Kandidaten. Stattdessen müsse nachverdichtet werden. Auf den Hinweis einer Zuhörerin, im Ort gebe es zu wenig Wohnungen, entgegnete Haas, dass es Leerstände zu vermeiden gelte. „Man muss die Eigentümer auf ihre soziale Verantwortung ansprechen.“ Schmid sagte, dass die Gemeinde Eigentümer über Möglichkeiten aufklären könne, wie etwa einen alten Bauernhof zum Mietshaus umzubauen.

    Vereine und Tourismus

    Weil die Vereine mit massiven Sicherheitsauflagen bei Festen zu kämpfen haben, forderte ein Bürger mehr Unterstützung von der Gemeinde. „Damit muss man möglichst praktisch umgehen“, sagte Schmid. „Die Mitarbeiter der Verwaltung können kompetente Ansprechpartner sein, auf die man zugehen kann“, sagte Haas. In Sachen Tourismus setzen beide auf Qualität statt Quantität.

    Haushalt

    „Alle Projekte umzusetzen, wird nicht gehen“, sagte ein Bürger. „Wie wollen Sie damit umgehen?“ Haas strebt angesichts von sechs Millionen Euro Schulden eine Prioritätenliste an. Auf manche Dinge müsse man sparen. Schmid legte sich fest: „Breitband muss man machen.“ Alles andere wolle er mit dem Gemeinderat erarbeiten, um es „fertig in der Schublade“ zu haben.

    Ich bin dafür, den Weg der Konsolidierung weiterzugehen. Wenn die Finanzen nicht stimmen, kann man sich nicht weiterentwickeln.Hans-Jürgen Haas

    Nur mit Sparen werden wir nicht weiterkommen. Wir müssen neue Erlösquellen, wie etwa Fördertöpfe, erschließen.Florian Schmid

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