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Welche Folgen hat der Warnstreik am Montag in Bayern?

Diese Folgen hat der Streik am Montag

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Super-Streik am Montag in Bayern

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    Wo wird bei der Bahn gestreikt und was bedeutet das?
    Wo wird bei der Bahn gestreikt und was bedeutet das? Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Der große Warnstreik am Montag wird den Verkehr in weiten Teilen Bayerns lahmlegen oder bremsen. Eisenbahn, Nahverkehr, Flughäfen, Wasserstraßen und Autobahnmeistereien werden betroffen sein.

    Wo wird bei der Bahn gestreikt und was bedeutet das?

    Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat bundesweit zu Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und ihren regionalen Konkurrenten aufgerufen. Im Fernverkehr verzichtet die Bahn auf einen Ersatzfahrplan. Auch im Regional- und S-Bahn-Verkehr sei größtenteils mit Zugausfällen zu rechnen, hieß es. Auch am Sonntagabend und Dienstagmorgen sind Auswirkungen des Warnstreiks möglich.

    Der grenzüberschreitende Zugverkehr ist zum Teil ebenfalls betroffen. Zwischen Deutschland und Österreich fahren am Montag keine Züge. Die tschechische Staatsbahn Ceske Drahy (CD) rechnet damit, dass alle grenzüberschreitenden Regional- und Fernzüge an diesem Tag nur innerhalb Tschechiens fahren werden. Auch die Schweizerischen Bundesbahnen gehen davon aus, dass ihre Züge nicht bis nach München fahren, wenn am Montag zum Beispiel Fahrdienstleiter streiken.

    An vielen Bahnhöfen in Bayern wird es am Montag, 27.3.2023, leer. Viele Züge fallen wegen des Streiks aus.
    An vielen Bahnhöfen in Bayern wird es am Montag, 27.3.2023, leer. Viele Züge fallen wegen des Streiks aus. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Bei Go-Ahead werde zwar nicht gestreikt, sagt Sprecher Winfried Karg. Da allerdings in der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nicht nur Lokführer, sondern auch Personal für den Bahnbetrieb organisiert ist - beispielsweise Fahrdienstleiter und Stellwerksmitarbeiter der DB Netz - rechnet das Unternehmen damit, dass am Montag kein Bahnbetrieb möglich ist.

    Was ist mit dem Nahverkehr?

    Im öffentlichen Nahverkehr sind Warnstreiks in zahlreichen Städten angekündigt. Unter anderem in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Erlangen, Ingolstadt, Passau und Landshut.

    Wie stark die einzelnen Städte betroffen sind, kommt auch auf deren Nahverkehr an. Busse fallen in der Regel seltener aus, weil hier oft auch Privatunternehmen für den Nahverkehr unterwegs sind. U-Bahnen nehmen dagegen oft den Betrieb aus Sicherheitsgründen am Morgen gar nicht erst auf. Und anders als bei letzten Warnstreik im Nahverkehr bringen S-Bahnen und Regionalzüge diesmal keine oder kaum Entlastung.

    Welche Flughäfen sind betroffen?

    In München fällt der reguläre Passagierverkehr nicht nur am Montag sondern auch schon am Sonntag aus. Insgesamt werden dort rund 200.000 Passagiere betroffen sein. Am Montag ist dann auch der Nürnberger Flughafen betroffen. In Memmingen wird dagegen normal geflogen, wie der dortige Airport betont.

    Wo gibt es sonst noch Warnstreiks?

    Weitere Warnstreikziele sind die Autobahnmeistereien Fischbach, Kempten und Niederbayern, die Autobahn GmbH des Bundes in Rosenheim, München und Niederbayern sowie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in der Oberpfalz und Niederbayern.

    Was bedeutet der Streik für den Autoverkehr?

    Der ADAC Südbayern erwartet erhebliche Staus in und um die Ballungsgebiete. Überall, wo es sonst Staus gebe, werde sich das potenzieren, sagt ein Sprecher. Wer nicht im Homeoffice bleiben könne, müsse sehr viel mehr Zeit einplanen.

    Auf den Straßen in Bayern wird am Montag, 27.3.2023, einiges los sein.
    Auf den Straßen in Bayern wird am Montag, 27.3.2023, einiges los sein. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Und was bedeutet der Streik für Radfahrer?

    Wer am Montag mit dem Fahrrad statt Bus und Bahn zu Arbeit und Schule möchte, sollte sich warm und wasserdicht anziehen. Der Deutsche Wetterdienst erwartet im Tagesverlauf für Bayern wiederholt Schneeschauer, in tiefen Lagen Schneeregenschauer bei maximal 3 bis 8 Grad und einen frischen Nordwestwind.

    Was ist mit Arbeitnehmern, die auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind?

    Grundsätzlich sei ein Streik im Verkehr keine Entschuldigung, um zu spät zu kommen, sagt die Arbeitsrechtsexpertin der IHK Schwaben, Hanna Schmid. "Um auch am Tag des Streiks pünktlich zu sein, müssen sich Beschäftigte rechtzeitig auf den Weg machen." Gleichzeitig empfielt sie Unternehmen, frühzeitig über Lösungen zu sprechen. Wo möglich, könnten Verspätungen über Gleitzeit- und Arbeitszeitkonten ausgeglichen werden.

    Was ist mit Schülern?

    Schülerinnen und Schüler können unter bestimmten Bedingungen dem Unterricht fern bleiben, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) erklärt. "Für Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und sonst keine Fahrtmöglichkeit haben, gibt es Sonderregelungen: Sie können am Montag zuhause bleiben." Dann müsse aber die Schule informiert werden.

    Aus München hieß es, betroffene Lehrer und Schüler seien angehalten "alternative Transportmittel zu organisieren, um am Montag regulär im Unterricht anwesend sein zu können". Allerdings seien die Lehrkräfte auch angehalten, im Fall von Verspätungen "nachsichtig zu sein".

    Schulbusse werden darüberhinaus häufig von privaten Unternehmen gefahren, deren Beschäftigte nicht zum Warnstreik aufgerufen sind.

    Warum wird gestreikt?

    Mit dem bundesweiten Warstreik wollen Verdi und EVG in ihren Tarifrunden Druck machen. Bei Verdi beginnt die nächste Verhandlungsrunde am Montag.

    Viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst werden sich beim Streik am Montag, 27.3.2023, beteiligen.
    Viele Beschäftigte im Öffentlichen Dienst werden sich beim Streik am Montag, 27.3.2023, beteiligen. Foto: Daniel Löb, dpa

    Wie wird der Warnstreik bewertet?

    Kritik am Warnstreik kommt von verschiedenen Seiten. In Bayern unter anderem von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die die Aktionen als unverhältnismäßig und unverantwortlich kritisierte und ein Ende der Warnstreiks forderte.

    Der bayerische DGB-Vorsitzende Bernhard Stiedl betonte dagegen: "Streiken ist ein Grundrecht." Ob ein Streik unverhältnismäßig sei, entschieden letztlich die Gerichte.

    Das sollten Sie zu den Themen Streikrecht und Warnstreik wissen

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