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Weniger Proben, spätere Zeugnisse: So geht es an Bayerns Schulen weiter

Piazolo informiert über Schulstart

Weniger Proben, spätere Zeugnisse: So geht es an Bayerns Schulen weiter

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    Wie geht es an den Schulen in Bayern ab Montag weiter? Die neuen Regelungen hat Kultusminister Michael Piazolo am Donnerstag vorgestellt.
    Wie geht es an den Schulen in Bayern ab Montag weiter? Die neuen Regelungen hat Kultusminister Michael Piazolo am Donnerstag vorgestellt. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Trotz des Endes der Weihnachtsferien am kommenden Montag bleiben Schulen und Kindergärten vorerst geschlossen. "Der Präsenzunterricht wird vorerst eingestellt", sagte Kultusminister Piazolo (Freie Wähler) während einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag. In allen Jahrgangsstufen soll es stattdessen einen verpflichtenden Distanzunterricht geben. Der Präsenzunterricht sei "durch nichts zu ersetzen", der Distanzunterricht sei jetzt nur eine Zwischenlösung.

    Ihnen sei bewusst, dass die Belastung für Lehrer, Eltern und Schüler besonders groß sei. Aber zum Schutze der Gesundheit und aufgrund der hohen Corona-Zahlen müsse man so handeln.

    Die Maßnahmen gelten vorerst bis einschließlich 29. Januar. Piazolo hoffe, dass man ab Februar wieder "hochfahren kann" und Klassen nach und nach in die Schule zurückkehren können.

    Berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden wird eine Notbetreuung zur Verfügung gestellt.

    Weitere Beschlüsse:

    • Die Abschlussprüfungen in allen Schularten sollen verschoben werden - vom Abitur bis zum Hauptschulabschluss. Genaue Termine wurden noch nicht genannt.
    • Leistungsnachweise an Realschulen und Gymnasien in den Klassen 5-10 werden reduziert.
    • Ebenfalls wird der Termin der Zwischenzeugnisse auf 5. März verschoben (statt 12. Februar).
    • Die Proben zum Übertritt in den Grundschulen werden auf 14 gesenkt. Der Termin für das Übertrittszeugnis von den vierten Klassen aufs Gymnasium werde zudem um eine Woche nach hinten geschoben.
    • Statt Faschingsferien gibt es in Bayern eine zusätzliche Schulwoche.

    Piazolo setzt nach negativen Erfahrungen mit der Lernplattform Mebis künftig auf ein breiter angelegtes Instrumentarium für den Distanzunterricht der Schulen. Mebis habe seine Stärken, erklärte Piazolo. Aber: "Mebis ist weiß Gott nicht das Wichtigste." Der Distanzunterricht sei nicht auf ein Werkzeug konzentriert, sagte der Minister. Ohnehin hätten in der Vergangenheit nur 15 Prozent der Schüler pro Tag Mebis genutzt, hauptsächlich Realschüler und Gymnasiasten.

    Es müsse ein großer Fundus an Lerninstrumenten genutzt werden, vom Schulbuch, über das Telefon bis zu Messengerdiensten und Videoangeboten wie Microsoft Teams. Viele Schulen und Kommunen hätten auch bereits eigene Möglichkeiten und Konzepte geschaffen, bis hin zu Cloud-Lösungen. "Es gibt niemals nur einen Weg, um ein Lernziel zu erreichen", sagte Piazolo.

    Bayern hat - wie alle anderen Bundesländer auch - den Lockdown bis zum Monatsende verlängert und zugleich verschärft.

    Die Pressekonferenz im Video:

    Rücktrittsforderungen

    Piazolo muss sich seit einigen Wochen mit Rücktrittsforderungen und auch Kritik aus der Regierung auseinandersetzen. Grund ist die instabile Online-Lernplattform Mebis, die vor den Weihnachtsferien wie schon im Frühjahr dem Ansturm von Schülern im Distanzunterricht nicht gewachsen war. Söder hatte ihm im Dezember indirekt eine Frist gesetzt, dass das System nach den Weihnachtsferien einwandfrei laufen müsse.

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