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Zwei junge Menschen sterben bei Unfall

Unglück bei Lindenberg

Zwei junge Menschen sterben bei Unfall

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    Bei diesem Unfall auf der B 308 sind bei Lindenberg zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine 21-Jährige schwebt noch in Lebensgefahr.
    Bei diesem Unfall auf der B 308 sind bei Lindenberg zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine 21-Jährige schwebt noch in Lebensgefahr. Foto: Peter Mittermeier

    Erneut hat sich im Landkreis Lindau ein tödlicher Verkehrsunfall ereignet. Für zwei junge Menschen aus dem Landkreis kam jede Hilfe zu spät. Die Ärzte rangen nach Polizeiangaben gestern noch um das Leben einer weiteren Beteiligten, einer schwerstverletzten 21 Jahre alten Autofahrerin. Am Dienstagabend gegen 20.20 Uhr war ein 31 Jahre alter Fahrer auf der B 308 mit seinem Auto auf einem abschüssigen Abschnitt in einer Rechtskurve ins Schleudern geraten. Mit der Fahrerseite wurde der Wagen in ein entgegenkommendes Auto geschleudert.

    Bei der Karambolage starben der 31-Jährige und seine 26 Jahre alte Beifahrerin. Die 21-Jährige im entgegenkommenden Auto erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Sie wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Den 60 Feuerwehrleuten aus Scheidegg und Lindenberg bot sich am Unfallort ein Bild des Grauens. Die drei Unfallopfer mussten aus den beiden Autowracks geschnitten werden. Für den 31-Jährigen und seine 26 Jahre alte Beifahrerin kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der stundenlange Einsatz sei für die Feuerwehrler auch psychisch extrem belastend gewesen, hieß es.

    Gutachter bestellt

    Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter zur Ermittlung der Unfallursache hinzugezogen. Noch sei es zu früh, etwas über den genauen Ablauf zu sagen, betont Verkehrssicherheits-Experte Peter Kaiser vom Polizeipräsidium Süd/West in Kempten. Aber deutet nicht alles darauf hin, dass der Wagen des 31-Jährigen wegen überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern geriet? Kaiser will dem Gutachter nicht vorgreifen.

    Erst am Samstagabend war im Landkreis Lindau auf der B 31 eine 66 Jahre alte Frau mit ihrem Auto auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem anderen Auto zusammengestoßen. Die Frau starb noch an der Unfallstelle, im entgegenkommenden Auto wurden die Beifahrerin schwer, der 47 Jahre alte Fahrer leicht verletzt.

    Mehr Verkehrstote in diesem Jahr

    Bisher kamen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West (gesamtes Allgäu und die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg) in diesem Jahr 61 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs waren es 43. Die Steigerung entspricht somit einem Plus von 42 Prozent. Warum heuer mehr Menschen auf den Straßen ihr Leben ließen, fragt man sich auch bei der Polizei. „Es lässt sich kein Grund finden“, sagt Unfallexperte Kaiser: „Am ehesten ist das wohl mit einem statistischen Ausreißer zu erklären.“ Denn die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt hat sich im Präsidiumsbereich auf 24 000 bis 25 000 pro Jahr eingependelt. Trotz steigenden Verkehrsaufkommens nimmt die Verletztenzahl nur langsam zu. Und über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist die Zahl der Verkehrstoten im Bereich des Präsidiums eigentlich sogar rückläufig. So waren es beispielsweise 106 Todesopfer im Jahr 2003, 2009 waren es 86 und 2011 ging die Zahl auf 69 zurück.

    Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms Bayern 2020 hat sich der Freistaat das Ziel gesetzt, bis 2020 die Zahl der Unfalltoten um 30 Prozent gegenüber 2012 zu reduzieren. Im Präsidialbereich wäre das ein Rückgang von damals 69 auf 48. In diesem Jahr wird das Ziel klar verfehlt.

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