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Allgäuer Alpe zieht um. Stein für Stein, Balken für Balken

Umzug in Bergbauernmuseum

Allgäuer Alpe zieht um. Stein für Stein, Balken für Balken

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    Die Untere Bierenwangalpe: Derzeit steht sie noch im Gemeindegebiet von Oberstdorf, in der Nähe der Fellhornbahn. Doch wenn alles klappt, soll sie dort nächstes Jahr abgebaut und ins Bergbauernmuseum nach Diepolz versetzt werden. Die Alpe wäre mit ihrer Größe von über 200 Quadratmetern (19 mal 11 Meter) groß genug für eine Dorfwirtschaft.
    Die Untere Bierenwangalpe: Derzeit steht sie noch im Gemeindegebiet von Oberstdorf, in der Nähe der Fellhornbahn. Doch wenn alles klappt, soll sie dort nächstes Jahr abgebaut und ins Bergbauernmuseum nach Diepolz versetzt werden. Die Alpe wäre mit ihrer Größe von über 200 Quadratmetern (19 mal 11 Meter) groß genug für eine Dorfwirtschaft. Foto: Josef Zengerle

    Die Immenstädter Stadträte und Bürgermeister Armin Schaupp haben Zengerle jetzt im Hauptausschuss den Rücken gestärkt und finanzielle Hilfe versprochen.

    „Die Untere Bierenwangalpe ist in einem Top-Zustand, ein wahres Gedicht“, schwärmte Zengerle. Sie sei ihm von der dortigen Alpgenossenschaft kostenfrei angeboten worden. Allerdings müsse das Bergbauernmuseum den Abbau, Transport und Wiederaufbau zahlen und die Umsetzung müsse nächstes Jahr erfolgen. Zengerle rechnet dafür mit Ausgaben von 200.000 Euro. Hinzu kämen weitere Kosten für ein Grundstück in Diepolz, die Erschließung und den Innenausbau.

    Die Untere Bierenwangalpe ist in einem Top-Zustand, ein wahres Gedicht.Siegfried Zengerle (Allgäuer Bergbauernmuseum)

    Dabei, so machte der Vorsitzende den Stadträten klar, „würde die Alpe nicht nur im Museum sondern in ganz Diepolz eine Lücke schließen“. Denn in dem Dorf gebe es keinen Gasthof mehr, nachdem die „Traube“ als einziges Wirtshaus im Ort und das „Drei-Käse-Hoch“ in der Dorfsennerei geschlossen hätten. Gerade Busgruppen könne man nach einem Besuch des Museums keine Einkehr mehr bieten. Die Höfle-Alpe auf dem Gelände biete zwar „schöne Brotzeiten und eine tolle Aussicht“, sei aber zu klein. Außerdem könnten dort keine warmen Speisen zubereitet werden.

    Das Allgäuer Bergbauernmuseum

    Besucher:

    Mit über 72.000 Besuchern (2017) ist das Bergbauernmuseum ein Zugpferd im Tourismus. Zudem wurden 332 Kurse abgehalten.

    Defizit:

    Nach Tariferhöhungen beim Personal und nötigen Investitionen machte das Museum zuletzt Minus: 2016 waren es 20.000 Euro, 2017 sogar knapp 46.000 Euro.

    Eintritt:

    Daher wurde der Eintrittspreis für Erwachsene 2017 um 50 Cent auf 6,50 Euro und 2018 auf 7 Euro erhöht. Kinder sind frei.

    Das eröffne aber eine neue Chance. Denn Michael Ruepp, erfolgreicher Wirt des „Lustigen Hirschen“ in Akams und Pächter der Höfle-Alpe, sei an dem Projekt Bierenwangalpe interessiert. Laut Zengele würde er den gastronomischen Ausbau der Alpe übernehmen. So schlug der Vorsitzende folgende Finanzierung vor: Die Stadt übernimmt die Kosten für das Grundstück, das in der Nähe des Museumsgeländes gekauft werden müsse, sowie die Ausgaben für die Umsetzung der Alpe. Wirt Ruepp zahlt den Ausbau des Gastrobereichs in der Alpe sowie eine jährliche Pacht. Diese soll so bemessen werden, „dass nach etwa 15 Jahren die Gebäudekosten der Stadt zurückbezahlt sind“.

    So läuft die Finanzierung des Projekts

    Die Stadträte im Hauptausschuss waren durch alle Fraktionen begeistert von dem Projekt: „Damit wird das Bergbauernmuseum weiter aufgewertet“, hieß es. Immerhin handle es sich um ein „Zugpferd“ der touristischen Einrichtungen der Stadt. Bürgermeister Schaupp bot zudem ein Finanzierungsmodell an, dass dem Museums-Verein auch künftig eine tragfähige Basis verschaffen und weitere Projekte fördern soll. Das Modell:

    Die Finanzbasis steht auf zwei Beinen: jährlicher Zuschuss und ein festes Budget. Beides wird finanziert durch eine Erhöhung des Kurbeitrags. Der beträgt derzeit 1,50 Euro pro Erwachsenen und Übernachtung. Bei 350.000 Übernachtungen pro Jahr (inklusive Kinder) soll eine Erhöhung um 30 Cent 80.000 Euro zusätzlich einbringen. Damit wird der jährliche Zuschuss für den laufenden Betrieb von derzeit 114.000 Euro um 30.000 Euro auf 144.000 angehoben. Die restlichen 50.000 Euro wandern als Budget auf ein Extra-Konto für Projekte wie die Bierenalpe.

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