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Bergmessen: Gott zum Greifen nah

Beten auf dem Berg

Bergmessen: Gott zum Greifen nah

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    Bergemessen, wie hier auf dem Fellhorn, stehen hoch im Kurs.
    Bergemessen, wie hier auf dem Fellhorn, stehen hoch im Kurs. Foto: Ralf Lienert

    Nirgends ist man Gott so nah, wie auf dem Gipfel eines hohen Berges“: Diesen Satz sagt Peter Guggenberger, Regionaldekan und Pfarrer in Oberstdorf. Der Geistliche schnürt oft die Bergschuhe und macht sich auf den Weg zum Fellhorn. Nicht nur um auszuspannen, sondern auch aus beruflichen Gründen. Das Beten in alpinem Gelände ist, um es salopp auszudrücken, seit geraumer Zeit richtig in.

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    Weshalb das so ist? Wir konfrontieren Guggenberger mit Fragen, die uns unter den Nägeln brennen. Wie lange gibt es Bergmessen? Wie sind sie entstanden? Was macht in seinen Augen die Faszination des Betens unter freiem Himmel aus? Sehe er nicht bei bis zu 2000 Besuchern die Gefahr eines Event-Charakters, bei dem Ernst und Sinn auf der Strecke bleiben?

    Guggenberger muss nicht lange überlegen und verrät: „Von mir aus könnte jede Woche eine Bergmesse stattfinden.“ Man merkt: Der Mann liebt die Bergwelt. Als Beweis dafür dient auch die Tatsache, dass er den Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran schon mehrere Male gelaufen ist. Und wieder dieser Satz aus seinem Mund: „Nirgends ist man Gott so nah, wie auf dem Gipfel eines hohen Berges.“

    Die Leute, ist er sich sicher, seien dort oben besonders empfänglich für seine Sätze. Weil sie ihre Alltagssorgen unten im Tal lassen und sich oben auf dem Gipfel frei fühlen. Der Ernst der Veranstaltung sei in seinen Augen dann gewahrt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Zum Beispiel komme ein Ausschank während der Bergmesse nicht in Frage.

    Ein Blick zurück: Angehörige der Oberstdorfer Kolpingfamilie machten sich 1938 auf den Weg zum Hohen Licht (2652 Meter) und stellten dort ein Gipfelkreuz auf. Danach feierten sie eine Bergmesse – die Geburtsstunde für das Beten unter freiem Himmel.

    www.berggottesdienste.de
    www.bistum-augsburg.de

    Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin "Griaß di' Allgäu", Ausgabe Sommer 2016. Alle Informationen zur aktuellen Ausgabe findest Du auf www.griassdi-allgaeu.de

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