Eine neue Sechser-Sesselbahn ersetzt den gut 40 Jahre alten Schlepper am Hochschelpen. Die Gesellschaft „Bergbahn- und Skilifte Balderschwang“ hat 7,6 Millionen Euro in die Bahn und eine erweiterte Beschneiung investiert. Die Kapazität des Liftes wurde auf 2000 Passagiere pro Stunde verdoppelt. Nach sechs Monaten Bauzeit stand gestern die Einweihung samt Testfahrt für die Festgäste an. Von der Tal- zur Bergstation geht es in 4,3 Minuten.
Der Schnee wird kommen.Konrad Kienle
Das Land Bayern unterstützt das Projekt mit 2,5 Millionen Euro. Dankbar zeigt sich da Bergbahn-Gesellschafter Thomas Fischer: Ohne Zuschuss hätte man die Sechser-Bahn nicht gebaut, die auf der Trasse des bisherigen Schleppliftes entstand. Geschäftsführer Heinz Fischer (Bad Wörishofen) erinnerte an die Anfänge der Bergbahn-Gesellschaft. Der alte Hochschelpen-Lift stammt aus dem Jahr 1974.
Skibetrieb ist an der Hochschelpenbahn derzeit noch nicht möglich. Aber: „Der Schnee wird kommen“, zeigt sich Bürgermeister Konrad Kienle zuversichtlich, der gestern zur Bahn-Einweihung auch seinen 56. Geburtstag feiern konnte: In schneearmen Wintern fielen in Balderschwang sechs Meter, in Wintern mit viel Schnee sei die Zahl zweistellig.
Das „Seilbahn-Programm“ des Freistaats wird laut Wirtschafts-Staatssekretär Franz Josef Pschierer bis Ende 2019 verlängert. Er will sich gemeinsam mit Allgäuer Politikern für weitere Investitionen einsetzen. Schließlich brächten moderne Lifte nicht nur Sicherheit und Komfort, sondern auch mehr Gäste. Kritiker sollten bedenken, dass vom Wertschöpfungskreislauf auch nachgeordnete Bereiche wie Handwerk und Hotellerie profitierten.
Mit Blick auf die andere Talseite und das umstrittene Liftprojekt am Riedberger Horn betonte Pschierer, dass man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Im Rahmen des Änderungsverfahrens für den Alpenplan stehe auch eine umfangreiche Beteiligung der verschiedenen Verbände an.