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No more Moorhütte! Dirk und Petra Harnischmacher hören auf

Am Oberjoch

No more Moorhütte! Dirk und Petra Harnischmacher hören auf

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    Dirk Harnischmacher und seine Frau Petra schließen die Moorhütte am Oberjoch zum 20. Oktober. Am 6. Oktober findet noch ein Ausverkauf der Deko-Einrichtungsgegenstände statt.
    Dirk Harnischmacher und seine Frau Petra schließen die Moorhütte am Oberjoch zum 20. Oktober. Am 6. Oktober findet noch ein Ausverkauf der Deko-Einrichtungsgegenstände statt. Foto: privat

    Ein bisschen Zeit haben die Fans noch, seine Küche zu genießen. Doch am 20. Oktober ist endgültig Schluss in der Moorhütte am Oberjoch. Vor kurzem feierte der Hüttenwirt Dirk Harnischmacher dort noch seinen 60. Geburtstag.Jetzt beendet er nach 32 Jahren sein Wirken in dem Allgäuer Kultobjekt. Damit geht eine Ära zu Ende. Für viele Einheimische ist die Moorhütte eine Institution am Ort: "Heute kommen schon die Kinder- und Kindeskinder von den Leuten, die hier ihre Hochzeit gefeiert haben", freut sich Harnischmacher über einen großen Stammgästekreis.

    Wie geht's weiter mit der Moorhütte? Das soll sich in den nächsten Wochen klären.
    Wie geht's weiter mit der Moorhütte? Das soll sich in den nächsten Wochen klären. Foto: privat

    Die IHK hat die Moorhütte sogar ausgezeichnet - sie ist unter den "Top Ten" der Ausbildungsbetriebe im Allgäu. In seiner Arbeit und Lehrtätigkeit kamen Harnischmacher immer seine vielfältigen Erfahrungen zu Gute. Ob als Fernsehkoch beim ZDF oder seine Stationen in der "Ente von Lehel" in Wiesbaden bei Peter Wodarz, in der Burg Windeck bei Peter Wehlauer oder bei Josef Viehbause in Hamburg - sein Erfahrungsschatz ist reich. Im Gastroforum der Zötler-Brauerei referierte der Trendsetter darüber, wie wichtig der "ständige Wandel in der Gastronomie ist". Der Zeitgeist und die Essenskultur heute stellten Köche vor so manch großer Herausforderung: Zum Beispiel, wenn es darum gehe, für viele unterschiedliche Ansprüche zu kochen wie zum Beispiel für Gäste mit Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder - immer wieder neue - kreative Menüs für Vegetarier, Veganer oder Rohköstler zu zaubern.

    Zu 80 Prozent verbringt ein Gastronom sein Leben im Objekt und nur 20 Prozent bleiben für Familie, Freizeit und Hobbies. Doch das ist jetzt vorbei. Dirk Harnischmacher

    Aber auch Trends bei den fleischlichen Genüssen wie Angus- oder Dry-Aged-Rindfleisch müssten berücksichtigt werden. Jeder müsse da seine gastronomische Nische beziehungsweise Leidenschaft finden. Der passionierte Jäger Harnischmacher spezialisierte sich aufs heimische Wild und hatte sich in der Moorhütte eine Wildkochschule eingerichtet.

    Die Teilnehmer lernten doch nicht nur allerlei Wichtiges und Interessantes über das heimische Wild und dessen Verarbeitung, sie konnten sich vor dem Kochkurs auch noch sportlich betätigen. Unter dem Motto: "Erst Action im Schnee dann Spaß am Herd" begab man sich mit dem Küchenmeister und staatlich geprüften Ski- und Langlauflehrer auf die Piste.

    Der Vollblutgastronom wollte schon immer ein Hüttenwirt sein. In die Moorhütte brachte er sein ganzes persönliches Herzblut und gastronomisches Know How mit ein. Im Laufe der Jahrzehnte machte er die Moorhütte zu dem was sie heute ist: ein eigenwilliger und stylischer Ort für zünftige Feiern, gemütliche Brotzeiten, aber auch gehobene Candle Light Dinners und festliche Veranstaltungen.

    Stets mit Leib und Seele dabei

    Dirk Harnischmacher, seine Frau Petra und das neunköpfige Hüttenteam waren stets mit Leib und Seele dabei. "Zu 80 Prozent verbringt ein Gastronom sein Leben im Objekt und nur 20 Prozent bleiben für Familie, Freizeit und Hobbies", sinniert Harnischmacher "doch das ist jetzt vorbei". Wichtig sei auch, dass man eine Partnerin hat, "die mitzieht", und ein tolles Team. Beides hatte Harnischmacher an seiner Seite. Für ihn und seine Frau Petra beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt und auch die Mitarbeiter haben schon neue Arbeitsverträge unterschrieben. Harnischmacher möchte sich dann nur noch seiner Jägerei und dem Sport widmen. Wer die Moorhütte übernimmt, steht noch nicht fest.

    Ausverkauf am Sonntag, 6. Oktober. Dann können die Gäste Deko-Einrichtungsgegenstände ersteigern.

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