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Tipps: Lass Dich nicht auf die Hörner nehmen

Nach Angriff auf Wanderer

Tipps: Lass Dich nicht auf die Hörner nehmen

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    Im Angesicht mit der Kuh: Wie verhält man sich da am besten? Unser Experte weiß Rat.
    Im Angesicht mit der Kuh: Wie verhält man sich da am besten? Unser Experte weiß Rat. Foto: Matthias Becker

    Mann von Kühen angegriffen. Kuh verletzt Wanderer. Herde sieht rot… Schlagzeilen wie in dieser Woche verunsichern manchen Wanderer und Mountainbiker in unserer Region. Denn bei Ausflügen in den Allgäuer Bergen ist es keine Seltenheit, dass eine Tour durch eine Viehweide führt. Eine absolute Ausnahme ist es aber, dass es dabei tatsächlich zu gefährlichen Situationen kommt. „In den vergangenen Jahren gab es kaum einen Fall, bei dem ein Mensch im Allgäu von einer Kuh ernsthaft verletzt wurde. Bei über 30.000 Stück Vieh in den Allgäuer Alpen und noch mehr Herden im Tal sind Angriffe sehr, sehr selten“, bringt es Experte Dr. Michael Honisch auf den Punkt.

    Dr. Michael Honisch
    Dr. Michael Honisch Foto: Jörg Schollenbruch

    Er ist Leiter des Fachzentrums Alpwirtschaft im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten und hat 2015 eine Broschüre zum richtigen Verhalten bei Begegnungen mit Weidetieren herausgegeben.

    Seine wichtigste Botschaft: Angst musst keiner haben – wohl aber einige Verhaltensregeln kennen. „Wanderer und Mountainbiker sollten umsichtig sein, auf Wegen bleiben und die Augen offen halten“, so Honisch. In der Regel trifft man auf Alm- und Alpwiesen auf sogenannte Jungtierherden. Gerade jüngere Tiere können übermütig und neugierig auf alles Fremde zulaufen.

    Streicheln verboten: Vorsicht bei jungen Tieren und Mutterkuhherden

    Wichtigste Regel dabei: „Ruhig weitergehen und respektvoll Abstand halten“, empfiehlt der Experte und sagt eindringlich: „Auch wenn die Kälbchen noch so süß sind: Streicheln und füttern ist verboten.“ Denn bei Kontakt ist nicht auszuschließen, dass sich die Tiere erschrecken und es zu unkontrollierten Bewegungen kommt.

    Immer häufiger findet man auch in unserer Region sogenannte Mutterkuhherden, die aus Muttertieren und ihren Kälbern bestehen. Hier solltest Du besonders vorsichtig sein: Die Kühe verteidigen ihren Nachwuchs instinktiv, Bewegungen in Richtung der Kleinen oder gar Streicheln fassen sie fast immer als Angriff auf. Dann kann es zu brenzligen Situationen kommen – erst recht, wenn sich auch noch männliche erwachsene Tiere (Stiere) in der Herde befinden.

    Gefahr droht, wenn die Rinder den Wanderer fixieren und in Drohverhalten übergehen. Dabei heben und senken sie den Kopf, schnauben und gehen erste Schritte auf den Eindringling zu. Dann solltest Du ruhig, aber zügig – ohne zu rennen und ohne den Tieren den Rücken zuzukehren – die Weide verlassen.

    Hier noch einige Tipps zum richtigen Queren von Viehweiden: >

    Bleib auf dem Weg und gehe in sicherer Distanz (20 bis 50 Meter) an den Tieren vorbei.

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    Lass die Tiere in Ruhe: nicht erschrecken, nicht streicheln.

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    Nähern sich die Tiere, bleib cool. Nicht rennen, nicht den Rücken zukehren, Weide zielstrebig verlassen.

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    Führe auf offener Weide einen Stock mit. Aber fuchtel damit nicht herum – sondern setze ihn nur im absoluten Notfall (Angriff) mit einem gezielten Schlag auf die Nase des Rindes ein.

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    Für Hundehalter: Führe den Hund an der Leine und sorge dafür, dass er sich ruhig verhält. Steht ein Angriff bevor, leine den Hund ab. Er ist schnell genug, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Außerdem lenkt er die Kuh von Dir und Deinen Begleitern ab.

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