Landrätin gibt Antworten zum Bär im Oberallgäu

Wann darf ein Bär getötet werden? Landrätin antwortet auf die wichtigsten Fragen

Indra Baier-Müller, Landrätin im Oberallgäu, beantwortet die wichtigsten Fragen zum Braunbär aus dem Hintersteiner Tal. Sie kennt die Rechtslage und weiß, wie man sich verhalten sollte, wenn man auf eine Bären trifft.

Indra Baier-Müller, Landrätin im Oberallgäu, beantwortet die wichtigsten Fragen zum Braunbär aus dem Hintersteiner Tal. Sie kennt die Rechtslage und weiß, wie man sich verhalten sollte, wenn man auf eine Bären trifft.

Bild: Ralf Lienert (Archivbild)

Indra Baier-Müller, Landrätin im Oberallgäu, beantwortet die wichtigsten Fragen zum Braunbär aus dem Hintersteiner Tal. Sie kennt die Rechtslage und weiß, wie man sich verhalten sollte, wenn man auf eine Bären trifft.

Bild: Ralf Lienert (Archivbild)

Wie geht es im Hintersteiner Tal weiter? Die Landrätin aus dem Oberallgäu kennt die Rechtslage und das richtige Verhalten, sollte man auf einen Bären treffen.
23.05.2023 | Stand: 18:46 Uhr

Wie geht es nach der Sichtung eines Braunbären im Hintersteiner Tal im Oberallgäu weiter? Über die bisherigen Erkenntnisse, die Rechtslage und das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit dem Raubtier informierte Landrätin Indra Baier-Müller mit Experten der Kreisbehörde. Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Ist der Braunbär im Hintersteiner Tal nur auf der Durchreise im Allgäu?

Die nächste größere Bärenpopulation in Trentino (Italien) mit etwa 100 Tieren sei etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt. Viele Jungtiere gehen auf Wanderschaft und streifen durch ein rund 350 Quadratkilometer großes Gebiet, erklärte Markus Haug vom Landratsamt. Diplom-Biologe Henning Werth vom „Alpinium“ geht wie berichtet nicht davon aus, dass der Bär lange im Allgäu bleiben wird. (Lesen Sie hier: Landrätin Baier-Müller will keine Bärenansiedlung im Oberallgäu)

Welche Gefahr geht von einem Bären für den Menschen aus?

„Die Tiere sind nicht aggressiv, scheuen den Menschen und versuchen auszuweichen“, erklärte Kai Bomans, Jagd- und Wildexperte der Kreisbehörde. Wanderer sollten auf Wegen bleiben und Hunde anleinen. In der Region habe es mit dem Bär bislang keine Zwischenfälle gegeben, sagte Bomans. „Wenn die Menschen dem Tier nicht auf den Pelz rücken, wird das auch so bleiben.“ (Das könnte Sie interessieren: So ist die Stimmung nach der Bären-Sichtung im Hintersteiner Tal)

Können aggressive Bären verjagt oder erschossen werden?

Der Bär ist ein streng geschütztes Tier. Es herrscht „Zugriffsverbot“, erklärte Jurist Markus Haug vom Landratsamt die Rechtslage. „Es ist verboten, die Tiere in der Wanderzeit zu stören, zu verletzten oder zu töten.“ Ausnahmen seien nur dann möglich, wenn das Tier sich aggressiv verhalte und wiederholt in Siedlungsräumen auftauche. „Nur bei stark abweichendem Verhalten ist als letztes Mittel der Abschuss vorgesehen“, sagte Haug. Dafür müsse das Tier aber über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und eindeutig identifiziert werden. „Wir können momentan nichts tun“, sagte Landrätin Baier-Müller.

Wo kann man sich melden, wenn man den Bären oder Spuren des Tieres entdeckt?

Hinweise auf große Beutegreifer wie einen Bären und Wolf nimmt das Landesamt für Umwelt (LFU) unter der 09281/18004640 oder per E-Mail an fachstelle-gb@lfu.bayern.de entgegen.

Lesen Sie alle Neuigkeiten zum Braunbären im Oberallgäu immer hier.