Das Image von Fleisch erhole sich – das leitet der internationale Schlachtkonzern Vion, der einen Standort in Buchloe betreibt, aus einer Verbraucherumfrage ab.
Beim diesjährigen „Vion Consumer Monitor“ stimmten 61 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Fleisch ist eine unentbehrliche Komponente der Ernährung“. Das seien vier Prozentpunkte mehr als bei der Befragung im Herbst 2022, teilt Vion per Pressemeldung mit. „46 Prozent der unter 34-Jährigen stimmen der Aussage ’Fleisch ist gesund’ zu“, heißt es weiter. Insgesamt unterstützen 53 Prozent diese Aussage (2022: 51 Prozent). Daraus schließt Vion: „Der Ruf des tierischen Lebensmittels verlässt schleichend die Talfahrt.“
"Der sinkende Fleischkonsum ist ein Langzeittrend", teilt Vion mit
Anders sieht es beim Verzehr aus, wie Vion auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt: „Der sinkende Fleischkonsum ist ein Langzeittrend, der uns bereits seit Jahren begleitet.“ Das wirke sich auf die Produktion aus: 2022 habe das Unternehmen in Deutschland 15,5 Prozent weniger Schweinefleisch und 7,8 Prozent weniger Rindfleisch als im Vorjahr verkauft. Die Inflation, steigende Energiepreise und allgemeine Unsicherheit der Konsumenten hätten die Entwicklung verstärkt. (Lesen Sie dazu auch: Wenn die Rente nicht zum Leben reicht - eine von Altersarmut Betroffene Buchloerin berichtet)
So haben bei einer Befragung von Vion im September 31 Prozent angegeben, dass sie sich ihren Fleischkonsum nicht mehr leisten können. Nach Informationen des Landwirtschaftsministeriums erreichte der Pro-Kopf-Fleischverzehr in Deutschland voriges Jahr den Tiefstand. Daher sehe es Vion als positiv, dass laut der Umfrage wieder mehr Menschen Fleisch als wichtig für die Ernährung sehen.
Befragte bevorzugen Fleisch aus der Umgebung
Im Trend seien Regionalität und Transparenz. Gut drei Viertel der Befragten bevorzugen Fleisch aus der Umgebung. Tierwohl sei für 64 Prozent und Nachhaltigkeit für 65 Prozent als Kaufkriterien wichtig. Obwohl mehr als 65 Prozent vorgaben, nach Möglichkeit Fleisch aus nachhaltiger Produktion zu kaufen, benötigten etwa 60 Prozent keine weiterführenden Informationen zum CO2-Fußabdruck. (Lesen Sie dazu auch: Allgäuer Landwirte behaupten sich mit regionaler Fleischvermarktung)
Die wichtigsten Kriterien seien Qualität und Frische, gefolgt vom Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein gutes Stück Fleisch dürfe ruhig teurer sein, wie 70 Prozent der Befragten bestätigten. Nicht einmal jeder Zehnte denke, dass die Qualitätsstandards in großen Schlachtbetrieben höher sind als in kleinen Schlachtereien. „Diese Einschätzung überrascht uns sehr“, wird Willhelm Habres, der den „Consumer Monitor“ verantwortet, zitiert – würden Großbetriebe wegen strenger Kontrollen und Zertifizierungen doch Qualitätsstandards für die Branche setzen.
Seit 2007 befragt Vion jährlich in Zusammenarbeit mit „Consumer Panel Services GfK“ etwa 4000 Haushalte und kreuzt die Ergebnisse mit Einkaufsdaten. Die aktuelle Befragung fand im März statt. Die Gruppe der Befragten sei laut Vion repräsentativ hinsichtlich Merkmalen wie Bundesland, Alter und Einkommen. „Die befragten Haushalte beinhalten auch Nicht-Fleischkäufer“, so Vion.
Lesen Sie auch: