Schon im kommenden Jahr dürfen die Bayern wieder wählen. Bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 werden die Stadt- und Gemeinderäte sowie die Bürgermeister turnusmäßig neu bestimmt. Im Jahr 2020 kamen alle vier Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe erstmals ins Amt. Welche der vier Gemeindeoberhäupter es noch einmal wissen möchten, zeigt unsere Serie „Die nächste Wahl“. Den Auftakt macht Manuel Fischer (36), der von der Freien Wählervereinigung Lamerdingen nominiert worden war.
Herr Fischer, werden Sie im kommenden Jahr noch einmal bei der Bürgermeisterwahl antreten?
MANUEL FISCHER: Ja, ich stelle mich gerne wieder zur Verfügung. Ich bin motiviert und möchte meine Arbeit engagiert fortführen. Dabei möchte ich nicht nur verwalten, sondern auch mitgestalten und dabei stets nah bei den Bürgerinnen und Bürgern sein. Mich motivieren die Herausforderungen, Probleme direkt vor Ort zu lösen, und das große Vertrauen, das mir die Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahren entgegengebracht haben.
Wie war das vor fünf Jahren, als Sie erstmals in Ihr neues Amt kamen?
FISCHER: Der Start war ganz anders als gedacht, da die Corona-Pandemie das öffentliche Leben weitgehend lahmlegte. Dank meiner beruflichen Erfahrung im öffentlichen Dienst konnte ich jedoch direkt loslegen und wichtige Projekte wie den Glasfaserausbau oder die Modernisierung der Straßenbeleuchtung zügig umsetzen. Es war ein Start unter erschwerten Bedingungen, aber auch eine Zeit, die den Zusammenhalt in der Gemeinde deutlich gemacht hat.
Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
FISCHER: Ja, in vielerlei Hinsicht. Als Diplom-Verwaltungswirt wusste ich, was mich erwartet. Besonders erfreulich ist für mich, dass ich trotz pandemiebedingter Anlaufprobleme einen Großteil meines Wahlprogramms umsetzen konnte. Viele dieser Vorhaben wirken bis heute und prägen das Bild unserer Gemeinde positiv.
Wo taten Sie sich am schwersten?
FISCHER: Die größte Herausforderung ist oft das Finden von Kompromissen – zwischen den Erwartungen der Bürgerschaft, den Ideen des Gemeinderates und den tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten. Auch das Aufarbeiten früherer ungelöster Aufgaben war ein langer, aber notwendiger Prozess, der letztlich für mehr Klarheit und Vertrauen sorgte.
Wovor hatten Sie am meisten Respekt?
FISCHER: Vor dem sogenannten Ortsteilsdenken – also der Frage, wie man alle vier Ortsteile gleichermaßen berücksichtigt. Hier war und ist es mir wichtig, stets mit Respekt und Offenheit auf die Menschen zuzugehen und für faire Lösungen zu sorgen. Als ich ins Amt kam, kannte ich viele Bürgerinnen und Bürger sowie die Vereinsstrukturen oder die Flurbezeichnungen noch nicht. Das war anfangs neu, aber nicht schwer, im Gegenteil: Es war eine Bereicherung, die Gemeinde und ihre Menschen auf diese Weise besser kennenzulernen.
Was fiel Ihnen besonders leicht?
FISCHER: Der Kontakt mit den Menschen. Ich bin gerne bei Festen, Vereinsversammlungen oder Veranstaltungen dabei. Wenn es keine terminlichen Überschneidungen gibt, bin ich vor Ort, im Gespräch, mittendrin. Über den direkten Austausch hinaus fällt mir die Zusammenarbeit mit Fachstellen und Behörden dank meiner Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung leicht. Mein gutes Netzwerk sorgt für kurze Wege.
Was waren Ihre bisherigen Höhepunkte beziehungsweise Tiefpunkte?
FISCHER: Zu den Höhepunkten zählen für mich besonders die erfolgreichen Projekte, die spürbar etwas verändern – zum Beispiel die Rahmenplanung aller vier Ortsteile zur Bewahrung unseres dörflichen Charakters. Ich freue mich auch, dass das ehemalige Raiffeisenanwesen in Lamerdingen dank meiner Vermittlung sinnvoll nachgenutzt wird – mit Hebammenpraxis, Motorradstadl, digitalem Dorfladen „Reinspaziert“ und DHL-Packstation. Ein persönliches Herzensprojekt war die neue Vereinsförderung ab 2025. Erstmals seit D-Mark-Zeiten wurde der Zuschuss deutlich erhöht und orientiert sich nun auch an der Anzahl jugendlicher Mitglieder. Tiefpunkte gibt es natürlich auch. Besonders belastend sind finanzielle Engpässe, die wichtige Infrastrukturprojekte – etwa im Straßenbau – verzögern. Die Preissteigerungen überholen die Entwicklung der kommunalen Einnahmen bei Weitem. Ein weiteres Beispiel: Gemeinsam mit einem Ingenieurbüro haben wir den Ausbau von Windkraftanlagen aktiv vorangetrieben. Doch trotz breiter Unterstützung in der Bevölkerung scheitert das Vorhaben aktuell an militärischen Belangen – das ist ernüchternd, aber wir bleiben dran.
Gibt es etwas, worauf Sie sich in Ihrer restlichen Amtszeit am meisten freuen?
FISCHER: Ja! Ganz besonders auf das Bezirksmusikfest Ende Mai in Lamerdingen. Ein solches Fest ausrichten zu dürfen, ist eine große Ehre – und ein wunderschönes Zeichen für den Zusammenhalt und das kulturelle Leben in unserer Gemeinde.
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