Mit der Christmette in der weihnachtlich prächtig geschmückten Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt feierten die Buchloer Gläubigen am Heiligen Abend zu später Stunde die Geburt Jesu Christi. Der außerordentlich gute Besuch der Messe – nur wenige Plätze blieben frei – darf wohl als Beweis für die Verbundenheit der Menschen mit Gott und seinem Sohn, aber auch unter- und miteinander gesehen werden. Das Gemeinschaftserlebnis Christmette scheint emotional ergreifend zu sein. Besinnliche Orgel- und Bläsermusik luden bereits lange vor Beginn des Gottesdienstes in der zumeist nur von Kerzen beleuchteten Kirche zum Verweilen ein.
Festlich und fast majestätisch
Mit festlicher Musik gestalteten Margit Sedlmair an der Orgel, ein Bläserensemble der Stadtkapelle sowie Gesangssolistin Marion Penzel – und natürlich die vielen Besucher der Christmette – den dem Ereignis angemessenen, würdigen Rahmen der Messe. Im Zusammenspiel von Orgel und Bläsern etwa wirkten „Gloria in excelsis Deo“, „Es ist ein Ros’ entsprungen“ oder „Stille Nacht“ noch um ein Vielfaches prächtiger und majestätischer.
Gediegener Einzug in die Kirche
Rasch hatte sich das Gotteshaus mit Besuchern gefüllt und Stadtpfarrer Dieter Zitzler war, den Ministranten folgend, unter feierlichen Klängen in die noch spärlich beleuchtete Kirche eingezogen und beweihräucherte den Altar und die davor stehende Krippe mit dem Christuskind. Und dann wurde es hell in der Kirche, als auch die Kerzen an den beiden rechts und links hinter dem Altar aufgestellten und prächtig geschmückten großen Weihnachtsbäumen im festlichen Glanz erstrahlten.
Personalausweis nicht nötig
Hirten, also einfachen Menschen ohne besondere Rechte, so der Pfarrer zu Beginn seiner Predigt, seien damals die ersten gewesen, die den gerade geborenen Jesus Christus hätten sehen dürfen. Die Botschaft sei nach wie vor gültig: „Gott ist mitten unter uns!“ Es gebe keinen „Personalausweis“, der Auskunft über Jesu Geburt gebe. Man müsse nur glauben. Obwohl in ärmliche Verhältnisse hereingeboren, stehe er unverändert für eine neue, eine andere Macht und Herrlichkeit, die die Mächtigen von ihren Thronen werfe. Die Herrlichkeit Gottes lebe durch ihre Botschaft. Die
zwischen Gott und den Menschen. Eine Botschaft, die aktiv an die Menschen heran und in ihre Herzen getragen werden müsse. Dazu, so der Pfarrer, brauche es Vertrauen. Vertrauen, das zum Teil verloren gegangen sei, aber: „Gott lässt sich auf die Menschen ein. Er ist ein versöhnender, liebender Gott.“ Gott erweise uns seine Gnade und schenke uns seine Liebe.Gnade, aber auch Glühwein und Punsch
Zum Schluss dankte Pfarrer Zitzler allen Mitwirkenden und all jenen, die zu später Stunde in die Kirche gefunden hatten. Seinen Weihnachtsgrüßen und -wünschen fügte er mit einem Lächeln hinzu, dass – wer wolle – eingeladen sei, zu mitternächtlicher Stunde draußen vor der Kirche mit Glühwein oder Punsch auf die Geburt Jesu Christi anzustoßen.