Kürzlich wurden 19 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Buchloe ausgebildet, um bei einem Kreislaufstillstand lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen zu können. Sie sind zukünftig Teil des Systems der „Region der Lebensretter“ und können von der integrierten Leitstelle per App sofort alarmiert und zu einem plötzlichen Herzkreislaufstillstand in der nahen Umgebung gerufen werden, heißt es in einer Mitteilung. Oberstes Ziel sei für die Kameraden, das reanimationsfreie Intervall bei einem plötzlichen Herzkreislaufstillstand auf ein Minimum zu verkürzen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Buchloer Kameraden lernen, wie sie bei einem Herzstillstand helfen
Zum Hintergrund: Jedes Jahr erleiden mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses. Die Überlebensrate beträgt derzeit nur circa zehn Prozent, so die Mitteilung der Feuerwehr weiter. Experten schätzen demnach, dass sich 10.000 Leben pro Jahr zusätzlich retten ließen, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen werde. Das Problem sei jedoch, dass sich drei bis fünf Minuten nach einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand bereits irreversible Hirnschäden entwickeln würden. Ein Rettungswagen brauche jedoch – je nach geografischer Lage – im Durchschnitt acht bis 15 Minuten zum Einsatzort.
Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute
„Wie kann dem entgegengewirkt und das wertvollste Gut eines Menschen – sein Leben – gerettet werden?“ Mit dieser Frage befasste sich der Verein „Region der Lebensretter“. Er entwickelte in den vergangenen Jahren ein auf Spenden basierendes Hilfeleistungssystem im südwestdeutschen Raum. Unter dem Motto „Gemeinsam Leben retten“ seien dienstfreie Ärzte, Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Pflegepersonal, Mitglieder von Behörden und Hilfsorganisationen rund um die Uhr per App alarmierbar. Am Einsatzort übernehmen sie ihre Rollenzuteilung, etwa eine Herzdruckmassage oder das Herbeiholen eines Defibrillators.
Ausgebildet wurden die frisch gebackenen Sanitätshelfer von Kreisbrandmeister Stefan Rauscher aus Obergünzburg und Florian Görner von der Feuerwehr Stöttwang. Beide Kameraden haben umfangreiche berufliche Erfahrung im Bereich des Rettungsdienstes und bilden für das Team Allgäu der „Region der Lebensretter“ potenzielle Ersthelfer aus. Die Fortbildung umfasste einen Vortrag mit Fallbeispielen aus der Region und einen Praxisteil mit angeleiteter Herzlungenwiederbelebung, so die Mitteilung abschließend. (pm)
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