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Großer Auftritt am Heiligen Abend

Lindenberg

Großer Auftritt am Heiligen Abend

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    „Ein Krippeler ist man das ganze Jahr: Im Sommer sammelt man das Material, im Winter wird gebaut.“ Josef Wiedemann aus Lindenberg weiß, wovon er spricht. Auch er ist ein „Krippeler“ und seit etwa zwei Jahren Mitglied bei den Krippenfreunden im benachbarten Waal. „Schon als Ministrant hat mich die Wurzelkrippe in der Kirche fasziniert“, berichtet der 63-Jährige. Doch erst jetzt, seit er in Pension ist, hat er Zeit und Muße gefunden, sich seine eigene Krippe zu bauen. Dafür besuchte er eigens einen Kurs an der Krippenbauschule in Garmisch-Partenkirchen. „Zwei Jahre musste ich warten, bis dort ein Platz frei war“, erzählt er. Im Herbst war es endlich soweit. Zusammen mit vier weiteren Teilnehmern baute sich Wiedemann eine Weihnachtskrippe ganz nach seinen Vorstellungen. Sechs Tage war er dafür jeweils rund acht Stunden am Konstruieren und Sägen. Auf einer Schichtholzplatte erhebt sich nun ein prächtiger Bau aus Styrodur, alten Lärchenholz-Schindeln, Gips und Krippenmörtel. Zusammengehalten wird das stattliche Bauwerk im traditionellen alpenländischen Stil ganz einfach durch Heißkleber.

    Martin Königsdorfer, der Leiter der Krippenbauschule des Bezirks Oberbayern, stand Wiedemann und den anderen Kursteilnehmern beratend zur Seite – und zwar fachlich auf hohem Niveau – schließlich ist Königsdorfer Schreiner- und Krippenbaumeister.

    Der Experte war letztlich auch für den Anstrich, die Fassung, der Krippen verantwortlich. „Da braucht es viel Erfahrung“, erzählt Wiedemann, denn damit stehe und falle die Gesamtansicht. Bei Wiedermann jedenfalls ist die Fassung – sehr zur Zufriedenheit des Baumeisters – absolut gelungen. Ja, ein wenig stolz sei er schon auf sein erstes Bauwerk, sagt der 63-jährige aktive Hobbymusiker und streicht sich über seinen gezwirbelten grauen Bart. „Ich habe unglaublich viele Grundkenntnisse gelernt, die ich jetzt gut daheim umsetzen kann“, meint er. Denn eines ist klar: Bei der einen Krippe wird es bei Josef Wiedemann nicht bleiben. Ideen für eine weitere hat er schon im Kopf. Zuvor wird sein Erstlingswerk einen großen Auftritt haben: Am Heiligen Abend im Wohnzimmer im Lindenberger Süden.

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