Sie kommen in Scharen, graben gerne Fußballplätze um und sind für den FC Buchloe nach wie vor ein großes Ärgernis. Dieses Jahr seien die ersten Krähen schon gelandet, als im Januar noch Schnee lag, sagt Vereinsmitglied Johann Seitz. „Inzwischen ist der ganze Platz mehr oder weniger ramponiert.“ Teils klaffen im Rasen große Löcher, die für Spieler schnell zur Gefahr werden könnten.
Bis die Punkterunde wieder beginnt, dauert es nicht mehr lang. Mitte März steht das erste Spiel an. Aber lassen sich die Schäden bis dahin überhaupt beheben?
Ungewöhnliche Jahreszeit für Krähen-Problematik
Um möglichst schnell eine Lösung zu finden, ist nicht nur Bürgermeister Robert Pöschl auf den Fußballplatz gekommen, der FC hat auch einen Fachmann nach Buchloe geholt: Joachim Weldishofer, Fachagrarwirt und Geschäftsführer vom Sportrasen-Zentrum SPOZ. Mit Blick auf die kreisenden Vögel sagt er: „Eine Krähen-Problematik zu dieser Jahreszeit ist sehr ungewöhnlich.“
Die Vögel suchten in der Erde meist nach Engerlingen, also Käferlarven. Doch die seien aktuell eigentlich noch „viel zu weit unten“, dorthin kämen nicht einmal die Krähen mit ihren spitzen Schnäbeln. Warum zerhacken sie dann ausgerechnet den Hauptplatz so sehr, wundert sich FCB-Vorsitzender Christian Hoppe. „Sie finden da irgendwas, was sie woanders nicht finden“, entgegnet Weldishofer. Außerdem, und das ist aus seiner Sicht das größte Problem, hätten sie im Alexander-Moksel-Stadion leichtes Spiel.
Rasen des FC Buchloe soll erneuert werden
Denn die Rasenoberfläche bestehe dort vor allem aus Filz, aus abgestorbenen Pflanzenteilen. Und jene Gräser, die auf dem Platz wachsen, seien nicht besonders tief verwurzelt. „Das hat null Widerstand“, sagt Weldishofer. Sein erster Rat lautet daher: „Der Filz muss weg.“ Möglich wäre, den Rasen zu vertikutieren, also die Grasnarbe an bestimmten Stellen aufzureißen, um den Boden zu lockern.
Allerdings befürchtet Weldishofer, dass dabei ein „Flickenteppich“ entstehen könnte, da sich viele Rasenstücke schon jetzt leicht lösten. Die Alternative wäre, den Filz großflächig weg zu fräsen. Anschließend werde nachgesät. „Ziel ist es, die Wurzeln tiefer zu kriegen.“ Das löse zwar nicht das Krähenproblem, mache es den Vögeln aber deutlich schwerer.
Vor dem ersten Heimspiel muss schnell eine Lösung her
Die schlechte Nachricht für die Fußballer: All das sei erst sinnvoll, wenn die Bodentemperatur hoch genug ist, also etwa ab acht Grad, sagt Weldishofer. Ansonsten wüchsen die Gräser nicht. Voraussichtlich sei das ab Ende April der Fall. Nach dem Säen sollte der Platz mehrere Wochen nicht bespielt werden.
Für das erste Heimspiel im März bleibt daher nur eine Lösung: Die Vereinsmitglieder müssen selbst mit Schubkarren, Schaufeln und Humus anrücken, um die Löcher zu stopfen. Wie es danach weitergeht, soll ein Kostenvoranschlag für beide Varianten zeigen, mit dem Weldishofer beauftragt wurde.