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So feierten Gläubige in Buchloe Ostern 2025

Religion

Feste voller Hoffnung: So waren die Ostergottesdienste in Buchloe

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    Durch Eintauchen der Osterkerze in das Taufwasser des Osterbrunnens wird dieses rituell geweiht.
    Durch Eintauchen der Osterkerze in das Taufwasser des Osterbrunnens wird dieses rituell geweiht. Foto: Lucia Buch

    Gänzlich besetzt waren am Ostersonntag die Bänke in der Buchloer Stadtpfarrkirche. Die sogenannte Auferstehungsfeier hat für Christen eine ungebrochene Anziehungskraft, ist im Jahreslauf der wichtigste Gottesdienst an sich und lebt von starken, auch sinnlich erfahrbaren Symbolen und Eindrücken. Allen voran stand das Licht der Osterkerze, die zu Beginn in die ansonsten noch stockdunkle Buchloer Stadtpfarrkirche getragen wurde.

    Alle Plätze beim Ostergottesdienst in der Buchloer Stadtpfarrkirche besetzt

    Das österliche Licht wurde zum Klang des großen Lobgesangs auf diese besondere Nacht („Exultet“, Kantor: Sebastian Otte) geteilt. Während der fünf Lesungen – musikalisch ausgedeutet von eingestreuten Psalmgesängen – wurde es stetig heller und die anbrechende Morgendämmerung tat ihr Übriges. In seiner Gänze zurück waren Licht und Leben dann beim feierlichen Gloria-Gesang. Wortwörtlich „mit Pauken und Trompeten“ boten die Verantwortlichen rund um Kirchenmusikerin Margit Sedlmair an der Orgel eine festliche und kraftvolle akustische Bebilderung der Auferstehungserzählung.

    Buchloer Pfarrer stellt bei Predigt tierisches Oster-Symbol vor

    In seiner Osterpredigt stellte Stadtpfarrer Dieter Zitzler ein tierisches Symbol für die Auferstehung Jesu vor: den Schmetterling – wegen seiner Wandlung von der Raupe hin zum fliegenden Insekt. In der Regensburger Schottenkirche habe man im ausgehöhlten Kopf der Christusfigur eine Dose gefunden mit einem die Kreuzigungsszene nachstellenden Schmetterling. Jesus habe also – so Zitzlers Deutung – bei seiner Hinrichtung bereits „die Auferstehung im Kopf“ gehabt. „Darum konnte er dieses Sterben durchtragen“. Der Pfarrer sagte: „Der Tod ist überwunden, weil es den Weg ins Leben gibt.“

    Es folgten Allerheiligen-Litanei, der Osterwitz vor dem Schlusssegen und die Segnung der Speisen. Beim ökumenischen Brauch in Buchloe, kleine Versionen der jeweiligen Osterkerze mit der evangelischen Hoffnungsgemeinde auszutauschen, kam dem Licht nochmals eine besondere Rolle zu. Denn die evangelischen Christen in der Gennachstadt feierten fast zeitgleich.

    So feierten die evangelischen Christen in Buchloe Ostern

    Während vor der Tür der Hoffnungskirche das Osterfeuer am frühen Sonntagmorgen knisterte, war das Innere noch in Dunkelheit gehüllt. Nur der Schein von drei kleinen Kerzen wies den Gläubigen den Weg zu den Plätzen. In der erwartungsvollen Stille ertönten die zarten Laute eines Babys, das seine Taufe erhielt: Luna. Zudem hatte sich eine erwachsene Frau dazu entschieden, in der Osternacht der evangelischen Gemeinde beizutreten.

    In der Buchloer Hoffnungskirche gaben die Gäste das Licht der Osterkerze aneinander weiter.
    In der Buchloer Hoffnungskirche gaben die Gäste das Licht der Osterkerze aneinander weiter. Foto: Heidi Kühn

    Musikalisch begleitet vom S(w)inging Gospelchor sprach Pfarrer Christian Fait vom Osterlicht, das Einzug erhielt, während die Anwesenden die Flamme untereinander weitergaben, bis jeder eine brennende Kerze hielt. Die Kirche war in sanftes Leuchten getaucht, als Fait einen Apfel hervorholte. „Es gibt einen Brauch aus Pommern, bei dem sich die ganze Familie am Morgen im Bett der Eltern versammelt und gemeinsam einen Apfel isst“, fuhr er fort. Dies solle vor Krankheit schützen.

    Pfarrer Christian Fait schildert in Buchloe Brauch aus Pommern

    „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, zitierte er Martin Luther. Dann ging Fait in seiner Predigt auf die Grausamkeit der Kriege und auf den Zollkonflikt ein. Er verweist beispielhaft auf AIDS-Medikamente für Bedürftige, die deswegen nicht mehr ausgeliefert werden, „nur damit große reiche Industrienationen sich mit Geldern vollstopfen können.“ Er schüttelt leicht den Kopf. „Wie gehen wir nun damit um?“

    Der Pfarrer zog das Gleichnis von Lots Frau heran, die trotz der Warnung des Engels zurückblickte und im selben Moment zur Salzsäule erstarrte. „Es macht etwas aus, wo ich den Blick hinrichte. Der Blick auf das Böse lähmt. Schaut nach vorn, nicht zurück, auf das, was in Schutt und Asche liegt.“ Er verwies auf den Apfel als Symbol der Hoffnung.

    Tod von Papst Franziskus löst Betroffeheit aus

    Weltweite Betroffenheit löste indes der Tod von Papst Franziskus aus. Er verstarb im Alter von 88 Jahren in der Nacht auf Ostermontag, wie der Vatikan mitteilte.

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