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Berlinerin beim Wandern im Allgäu im Schnee stecken geblieben

Bergwacht-Einsatz am Tegelberg

Mit Straßenkleidung in die Alpen: Bergwacht muss Berlinerin retten

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    Noch liegt „etwas“ Schnee in den Bergen – das merkte auch eine junge Berlinerin. Allerdings zu spät. Sie und ihr Begleiter hatten sich auf dem Tegelberg-Gratweg verstiegen und mussten gerettet werden.
    Noch liegt „etwas“ Schnee in den Bergen – das merkte auch eine junge Berlinerin. Allerdings zu spät. Sie und ihr Begleiter hatten sich auf dem Tegelberg-Gratweg verstiegen und mussten gerettet werden. Foto: Bergwacht Füssen

    Nach wie vor herrschen in den Alpen winterliche Bedingungen teilweise mit hüfthohem Schnee. Und durch die tageszeitliche Erwärmung steigt die Lawinengefahr während des Tagesverlaufes zudem an. All das hatten eine junge Frau aus Berlin und ihre Begleitung offenbar nicht beachtet, als sie zu einer Wanderung am Tegelberg in Schwangau aufbrachen. Die Bergwacht Füssen musste die zwei verstiegenen Wanderer auf dem Gratweg retten.

    Auch keine Bergschuhe getragen

    Am Dienstag gegen 16 Uhr wurde die Bergwacht Füssen am Dienstagnachmittag gegen 16 Uhr zu den zwei verstiegenen Wanderern gerufen. Die junge Berlinerin hatte sich mit ihrer Begleitung vorgenommen, über die Marienbrücke und den Gratweg auf den Tegelberg zu wandern, teilt die Bergwacht mit. Nach vier Stunden Fußmarsch wurde der Schnee so hoch, dass für sie kein Weiterkommen mehr möglich war. Die beiden Wanderer entschlossen sich, einen Notruf abzusetzen. Da beide in Straßenbekleidung und ohne Bergschuhe und ohne Rucksack am Weg waren, wurde es ihnen schließlich sehr kalt – und die Frau bekam während des Einsatzes zusehends Probleme.

    Nasse Lockerschneelawinen drohen

    Die Einsatzstelle konnte mittels GPS-Daten sehr schnell ausfindig gemacht werden: Die Wanderer befanden sich unweit der Stütze der Tegelbergbahn auf weglosem Gelände unterhalb des Sommerweges. Die Einsatzkräfte der Bergwacht Füssen entschieden sich aufgrund des starken Windes am Berg und der Nähe zu den Drahtseilen der Tegelbergbahn, zunächst keinen Hubschrauber einzusetzen – und diesen Einsatz bodengebunden anzugehen. Dabei mussten sich die Retter jedoch Gedanken über die am Berg herrschende Lawinensituation machen. Der Lawinenlagebericht gab die Lawinenwarnstufe 2 aus und kündigte auch den Abgang von nassen Lockerschneelawinen aus Steilgelände an. Dies konnte vor Ort durch die Retter auch beobachtet werden.

    Wanderin aus Berlin ist stark unterkühlt

    Mit kompletter Lawinenausrüstung (Schaufel, Sonde, Piepser) wurden fünf Einsatzkräfte mit der Tegelbergbahn an die Bergstation gebracht. Knapp eine Stunde nach Alarmierung waren die Helfer an der Einsatzstelle und versorgten die beiden Wanderer zunächst einmal mit Wärmematerial und Getränken. Zu Fuß ging es dann wieder zurück an die Bergstation und mit einer Sonderfahrt der Bahn zurück ins Tal. Die stark unterkühlte Wanderin wurde dem Landrettungsdienst zur Beobachtung übergeben. Der Einsatz endete gegen 19.30 Uhr.

    Die Bergwacht empfiehlt dringend, sich über geplante Touren ausreichend zu informieren. Sollte man nicht mehr weiterkommen, sollte man rechtzeitig umkehren. Außerdem sollten die Berge nur mit entsprechender Bekleidung, Schuhen, wärmender Ersatzkleidung und Getränken begangen werden. Optimal wäre auch das Mitführen einer Notfallausrüstung mit einer Rettungsdecke.

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