Die Maßnahmen der Tiroler Landesregierung zur Begrenzung des Verkehrs auf der B 179-Fernpassstraße wirken sich zunehmend auch auf die Ost- und Oberallgäuer Anrainer-Gemeinden entlang der Autobahn A7 aus. Die Bürgermeister Maximilian Eichstetter (Füssen), Alfons Haf (Pfronten), Pirmin Joas (Nesselwang) und Lucas Reisacher (Oy-Mittelberg) haben deshalb jetzt wie angekündigt eine Petition an den Landtag sowie den Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr eingereicht. „Ziel der Petition ist es, die negativen Auswirkungen der Blockabfertigungen auf die bayerischen Kommunen entweder vollständig zu beseitigen oder - falls dies nicht möglich ist - behelfsmäßig zumindest deutlich zu reduzieren“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Petition ist demnach eng mit dem Ostallgäuer CSU-Landtagsabgeordneten Andreas Kaufmann abgestimmt.
Ostallgäuer Bürgermeister reichen Petition gegen A7-Ausweichverkehr ein
Die Rathauschefs kritisieren, dass die von Tiroler Landesregierung verhängten Abfahrverbote und Blockabfertigungen regelmäßig zu Staus auf der A7 führen. Um diese zu umfahren, weichen Autofahrer ab den Autobahnabfahrten Oy-Mittelberg und Nesselwang auf die Staatsstraße 2520 bzw. ab der Abfahrt Füssen auf die B310 oder die Kemptener Straße aus. In der Folge komme es auch auf den Umgehungsstraßen zu Staus - mit Auswirkungen auf die betroffenen Kommunen und Anwohner.
Mittlerweile gibt es auf Tiroler Seite offenbar sogar Überlegungen, die Nebenstrecken der B179 auch in Fahrtrichtung Deutschland künftig für den Ausweichverkehr zu sperren. Das haben Recherchen unserer Zeitung ergeben. Das würde bedeuten: Bald könnten Autofahrer auch auf die stauträchtige Fernpassstraße zurückgeschickt werden, wenn sie heim Richtung Allgäu möchten.
Füssens Bürgermeister Eichstetter will Europaminister Beißwenger mit ins Boot holen
Neben der Lärm- und Feinstaubbelastung komme es häufig zu blockierten Hofeinfahrten und Fahrten innerhalb der Region würden erschwert werden. Besonders kritisch sei die Situation zudem für Rettungsdienste, die häufig keine freie Durchfahrt haben. „Der Ist-Zustand ist auf Dauer nicht tragbar und wird durch die laufenden Baumaßnahmen auf wichtigen Transitstrecken noch verschärft“, teilten die Unterzeichner mit.
Darüber hinaus hat Füssens Bürgermeister Eichstetter den bayerischen Europaminister und Allgäuer Eric Beißwenger (CSU) um Koordination eines grenzüberschreitenden Termins gebeten. „Ein Termin zwischen den Behörden/Bürgermeistern aus dem Ostallgäu und den Kollegen aus dem angrenzenden Österreich wäre von großer Bedeutung, um eine koordinierte Lösung zu finden, die sowohl auf der deutschen als auch auf der österreichischen Seite funktioniert“, so Eichstetter.
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