Nach über zweijähriger Funkstille hat es nun wieder offizielle Kontakte zwischen Vertretern aus Füssen und der japanischen Partnerstadt Numata gegeben. Nicht direkt, aber in einer Videokonferenz. Die japanischen Teilnehmer konnten so den neuen Füssener Bürgermeister Maximilian Eichstetter kennenlernen, aber auch einen Mann wiedersehen, der in Numata und der Region sehr bekannt ist: Wilhelm Schwecke, einen der Väter der Städtepartnerschaft. Dritter im Bunde der Füssener Teilnehmer war Tourismus-Chef Stefan Fredlmeier.
Anstoß von japanischer Seite
Seit 1995 existiert die Städtepartnerschaft, immer wieder besuchten Delegationen die jeweils andere Stadt. Mit der Pandemie kamen die Kontakte zum Erliegen, jetzt regte die japanische Seite eine Videokonferenz an. So konnten sich nicht nur die neuen Bürgermeister beider Städte, Eichstetter (Füssen) und Hoshino (Numata), kennenlernen. „Dass der Austausch zwischen Numata und Füssen auch in Zukunft fortgesetzt wird, ist mir persönlich ein großes Anliegen“, betonte Eichstetter: „In Zeiten wie diesen wird uns bewusst, wie wichtig freundschaftliche Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern sind.“ Auch Fredlmeier, der eine Präsentation Füssens zeigte und auf die Bedeutung des Tourismus’ einging, zeigte sich erfreut „über alle Kontakte mit unserer Partnerstadt – seien sie persönlich oder virtuell“.
Wer die Japaner begeistert hat
Sichtlich begeistert waren die Japaner darüber, einen alten Bekannten wenigstens digital zu sehen: Wilhelm Schwecke, der einst mit dem verstorbenen Kurdirektor Alfred Schiffbäumer in Asien um erste Gäste für Füssen warb, der zu den Vätern der Städtepartnerschaft mit Numata zählt, der für seine Verdienste um Waisenkinder zum Ehrenbürger von Kobe ernannt wurde, der die Partnerschaft zwischen den weißen Schlössern Himeji und Neuschwanstein initiierte und der noch viel mehr für die deutsch-japanischen Beziehungen bewirkt hat. Er erinnerte in seinem Beitrag vielen gemeinsamen Erlebnisse und ließ es sich auch nicht nehmen, seine Japanisch-Kenntnisse zum Besten zu geben.
Von Füssen nach Japan
Die japanischen Teilnehmer stellten sich laut Gesprächsprotokoll vor und erinnerten ebenfalls an frühere Begegnungen mit Füssenern. Dabei seien auch „schon manche Freundschaften zwischen Bürgern unserer beiden Städte entstanden“, sagte der seit Mai amtierende Bürgermeister Hoshino. Er verwies auf Christine Bauer, „eine Füssenerin, die wir als Mitarbeiterin in unserer Stadtverwaltung eingestellt haben“. Zwei Jahre lang war sie als Koordinatorin für internationale Beziehungen in Numata tätig, berichtete Hoshino laut Protokoll. Zu ihren Aufgaben gehörten die Verbreitung der deutschen Kultur und die Förderung der interkulturellen Kompetenz der Bürger. So besuchte sie Schulen, hielt Präsentationen über Deutschland und verfasste monatlich einen Artikel in der Lokalzeitung und veranstaltete einen Deutsch-Kochkurs.