Mit einem großen Appell in der Füssener Allgäu-Kaserne hat der bisherige Kommandeur, Oberstleutnant Sascha Müller, das Gebirgsversorgungsbataillon an seinen Nachfolger Martin Paulus übergeben.
Neben den verschiedenen Kompanien sowie dem Gebirgsmusikkorps waren rund 100 geladene Gäste zur Übergabe anwesend. Darunter auch Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstetter und einige Weggefährtinnen und -gefährten sowie die Familien der beiden Oberstleutnants.
Oberstleutnant Müller spricht über Corona und Ukraine-Krieg
Mit Theodor Fontanes Worten: „Abschiedserklärungen müssen kurz sein wie Liebeserklärungen“, leitete Müller seine letzte Rede vor dem Bataillon ein, das er rund drei Jahre lang unter seinem Kommando hatte. In der zehnminütigen Ansprache dankte Müller seinen Soldaten für deren „täglichen Einsatz, Engagement und ihre hervorragenden Leistungen“. Besonders hob er die Hilfe von in der Spitze 150 Soldaten in Ämtern während der Corona-Pandemie hervor. Auch den Krieg in der Ukraine sprach Müller an: „Es kann jederzeit soweit sein, dass wir gebraucht werden. Niemand kann sagen, was kommt.“ Anschließend nahm er mit den Worten „Passen sie auf und bleiben sie gesund“ Abschied von den vier Kompanien. (Lesen Sie aiúch: Zwei Tage am Limit: Soldaten meistern Abzeichen in den Bergen)
Ehrennnadel für scheidenden Kommandeur
Im Anschluss fand der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, General Maik Keller, lobende Worte für den scheidenden Oberstleutnant und dessen Bataillon. „Ein besonderer Tag, an dem bei Oberstleutnant Müller viel Wehmut mitschwingt. Ein Verband mit dieser Aufgabe ist einzigartig in der Bundeswehr“, so Keller über die Logistik-Spezialisten der Bundeswehr. Müller habe den Trupp mit Besonnenheit und Herzblut geführt. Dafür zeichnete ihn Keller mit der Ehrennadel der Gebirgsjägerbrigade aus.

Livestream nach Mali
Nicht vor Ort war die vierte Kompanie des Bataillons, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1956 zurückreichen. Die Soldatinnen und Soldaten befinden sich seit Anfang April im Zuge der UN-Stabilisierungsmission Minusma im Einsatz in Mali. Auf Wunsch von Müller konnten die vierte Kompanie den Appell trotzdem live verfolgen. Allgäu.tv streamte die einstündige Veranstaltung live nach Afrika.
Maschinenbauer übernimmt Bataillon
Ab sofort übernimmt Oberstleutnant Paulus das Kommando. Der 49-Jährige stammt aus Sigmaringen (Baden-Württemberg), ist seit 1992 bei der Bundeswehr und studierter Maschinenbauer. Füssen kenne er bisher nur von einem Familienurlaub, den er vor einigen Jahren in der Region verbracht habe. Nun freue er sich auf die neue Aufgabe im Allgäu. Eine Wohnung habe er schon gefunden.
Für Müller geht es derweil nach drei Jahren in Füssen nach Koblenz (Rheinland-Pfalz), wo er beim Beschaffungsamt der Bundeswehr tätig sein wird.
Sie wollen immer über die neuesten Nachrichten aus Füssen informiert sein? Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen, täglichen Newsletter "Der Tag in Füssen".