„Die Musik des Alphorns begeisterte mich schon immer“, sagt Richard Schwarz. Am Samstag feiert der Trauchgauer seinen 92. Geburtstag. Er ist ein Pionier der Halblecher Alphorngruppe Trauchgau und seit Jahrzehnten mit dem Instrument verbunden.
Die Arbeit mit Holz ist dem Trauchgauer vertraut
„Ich hatte schon lange den Wunsch mir auch ein Instrument zu bauen. Vielleicht konnte ich mehr Musiker begeistern und eine Gruppe von Alphornbläser gründen“, sagt der gelernte Schreiner. Deshalb sei ihm auch die Arbeit mit Holz vertraut gewesen. „Die Leidenschaft zum Alphorn hat mich bis heute nicht mehr losgelassen“, sagt Schwarz.
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Diese Begeisterung zu dem traditionellen Instrument führte bereits 1960 zur Gründung einer Alphorngruppe in Trauchgau. Richard und Max Schwarz und Mathias Romeder bauten sich die ersten Alphörner und besorgten sich Noten. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Alphorngruppe widmeten den Gruppenmitglieder ihm sogar ein Gedicht.
Alphornklänge bei vielen Leuten mittlerweile beliebt
Mittlerweile sind die Klänge des Alphorns bei weltlichen und kirchlichen Anlässen und Festen ein fester musikalischer Bestandteil. Das Erklingen der Alphörner ist bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt. Dem Bau des Alphorns liegt die uralte Technik der Rohrherstellung aus Holz zugrunde. Auch Wasserleitungen wurden damals auf diese Weise hergestellt. Früher machte man sich die gebogene Form der am Hang gewachsenen Fichten zunutze. Heutzutage wird das Fichtenholz in die richtige Form geschnitten, verleimt und der Länge nach halbiert.
Der Bau eines Alphorns bedarf viel Handarbeit
Das Aushöhlen der beiden Hälften auf eine Wanddicke von 5 bis 8 Millimeter ist eine über 70 Stunden dauernde Handarbeit. Nach der Verleimung der beiden Hälften dient eine Umwicklung aus Peddingrohr als Wetterschutz. Das Alphorn ist eines der wenigen Blasinstrumente, das noch heute fast wie zu Entstehungszeiten gebaut wird. Bis zur Fertigstellung eines Instrumentes sind etwa 85 Arbeitsstunden erforderlich. Trotz seines hohen Alters beschäftigt sich Schwarz immer noch mit dem Bau von Alphörnern.