Krieg, knappe Energie, Krankheiten: Die Krisen weltweit überschlagen sich, der Druck am Arbeitsplatz wird größer: Immer mehr Menschen bringen die wachsenden Belastungen des Alltags an ihre Grenzen und darüber hinaus. Viel zu tun für Dr. Robert Dusch, den neuen Chefarzt der Psychosomatik an der Fachklinik Allgäu in Pfronten: Sechs bis sieben Monate beträgt derzeit die Wartezeit für einen der 95 Reha-Patientenplätzen dieser Abteilung – sogar bei Anschlussheilbehandlungen sind es sechs Wochen. „Das sollten eigentlich zwei sein“, sagt Klinik-Geschäftsführer Andreas Nitsch. Auch aus medizinischer Sicht ist die Wartezeit problematisch, sagt Dusch. Die seelischen Wunden, die die Folgen der Corona-Pandemie gerade auch bei jungen Menschen hinterlassen, lassen sich derzeit nur erahnen: Durch Homeschooling und Kontaktsperren zeitweise aus dem sozialen Umfeld herausgerissen, wurde ihre Entwicklung belastet. Die Erkrankungen selbst verschafften nicht nur der Pneumologie in Pfronten zusätzliche Arbeit – mehr als 1200 Post-Covid-Patienten hat die Klinik als Vorreiter in Süddeutschland laut Geschäftsführer Nitsch bereits behandelt – sondern auch der Psychosomatik: Für viele Covid-Erkrankte ist Angst ein großes Problem, weiß Dusch.
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