Ins schönste Licht der zahlreichen Kerzen getaucht, öffnete die Kirche Sankt Maria und Florian in Schwangau-Waltenhofen ihre Tore zum Weihnachsformat „Hohenschwangau Klassik“. Zum königlichen Jahresabschluss hatte Hauptorganisatorin Martina Trumpp wieder einmal ein preisgekröntes Ensemble zusammengestellt und einen reich verzierten, musikalischen Adventskranz der populärsten barocken „Ohrwürmer“ zusammengebunden.
Etliche Preise und eine Geige aus einer Füssener Werkstatt
Lena Übelhör (Violine) ist vielfache Bundespreisträgerin bei „Jugend musiziert“ und des Jugendkulturpreises der Stadt Ansbach. Auch Jungstar Jonas Alber hat an seiner Viola mit seiner Leidenschaft für die Kammermusik bereits etliche Preise eingeheimst. Für den Musikanten und seine warmtonige Viola war das Konzert ein Heimspiel. Beinahe, denn er wurde 2005 in Reutte geboren und sein Instrument stammt aus der Füssener Geigenbauerei von Pierre und Eric Chaubert. Auch Lokalmatadorin Helene von Rechenberg, die seit 2022 im Füssener Raum als Kirchen- und Dekanatsmusikerin für Begeisterung sorgt, zeigte an ihrem zarten Cembalo ihr Können. Elya Levin begeisterte an seiner Querflöte mit der „Badinerie“ (Suite in h-Moll) die Johann Sebastian Bach-Fans.
Vom Suchen und Finden des Glücks
Die Stücke von Arcangelo Corelli und des unverkennbaren Mozarts flossen wie melodische Glücksgefühle in die Gehörgänge der großen Zuhörerschaft. Die stetige Lebensaufgabe vom Suchen und Finden des Glücks war zuvor auch Bestandteil in den fein gestreuten geistigen Impulsen der warmherzigen Begrüßerin Elke Sontheimer. Der Bestseller „Vier Jahreszeiten“ sollte alle anderen Werke Antonio Vivaldis überlagern. Schon seinerzeit zeichnete er in seinen musikalischen Landschaftsbildern die Schönheit des Winters nach. Genüsslicher können die Winterwinde und das Knistern des Eises auf dem See wohl nicht interpretiert werden, als in dem wohl schönsten und langsamsten Satz aus dem Gesamtwerk seiner „Le Quattro Staggioni“. Passend zur Wintermelodie war es in der Kirche knackig kalt und das Publikum erlebte wohl einen sprichwörtlichen „Vivaldi on the rocks“.
Nach dem tosenden Schlussapplaus freute sich auch Cellist Malte Eckardt nach seinem bravourösen Auftritt erst einmal aufs Aufwärmen. „Wir haben uns bereits vor dem gut einstündigen Konzert zur finalen Probe in der Kirche versammelt“, erklärte der Wahlwürzburger, der nach seinem Studium und zahlreichen Meisterkursen mittlerweile selbst regelmäßige Kurse anbietet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden