Mit zwei Aufführungen von Richard Wagners Oper Die Walküre im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen und Kammermusik-Konzerten in vier der schönsten Barock- und Renaissance-Kirchen des Königswinkels präsentieren die Musikfestspiele Königswinkel vom 28. September bis 3. Oktober ein abwechslungsreiches und hochqualitatives Festprogramm. Das Festspielhaus ist der passende Schauplatz, wurde es doch nach den Plänen Gottfried Sempers für ein Festspielhaus in München erbaut. Dort wollte König Ludwig II. seinem Volk Richard Wagners Werke präsentieren.
Produktion der Opera Sofia
Schon bei den ersten Musikfestspielen hatte 2021 mit „Tristan und Isolde“ ein Werk Wagners im Mittelpunkt gestanden. Nun folgt die 1870 in München uraufgeführte Oper „Die Walküre“ in einer Produktion der Opera Sofia unter der Regie von Plamen Kartaloff. In Füssen wird Lothar Zagrosek die Aufführungen am Sonntag und Montag, 1. und 3. Oktober dirigieren. Die Einführung gestaltet am Sonntag, 1. Oktober, ab 14 Uhr Detlev Eisinger, der jahrelang bei den Bayreuther Festspielen diese Vorträge gehalten hat.
Stücke von Beethoven („Fidelio“-Ouverture und das 4. Klavierkonzert) und Mendelssohn (4. Symphonie, „Die Italienische“) ergänzen das Festivalprogramm in einem Festkonzert mit Pianistin Margarita Oganesjan und Dirigent Zagrosek am Montag 2. Oktober.
Schumann in Seeg, Klavierklänge in Pfronten
Das Schumann Quartett in der Pfarrkirche St. Ulrich in Seeg (28. September, 19.30 Uhr), das Henschel Klavier Trio in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pfronten (29. September, 19.30 Uhr), Organist Hansjörg Albrecht in der Pfarrkirche St. Mang in Füssen (30. September, 11 Uhr) sowie Christoph Poppen und Musiker seines portugiesischen Festivals in Marvão im Welfenmünster in Steingaden (30. September, 20.30 Uhr) sorgen für kammermusikalische Akzente im Festival-Programm. Schloss- und Kirchenführungen sowie ein großes Gala-Diner nach den beiden Opern-Vorstellungen mit den Künstlern im Romantik-Restaurant runden das Programm ab.
Partner in Prag und Marvão
Königswinkel Klassik hat in diesem Jahr zusammen mit dem „Prague Easter Festival“ und dem „Festival Internacional de Música de Marvão“ (FIMM) den Europäischen Festivalverbund „More Europe through Music“ unter dem Patronat des portugiesischen Botschafters in Deutschland, Luís de Almeida Sampaio, gegründet. Wie Florian Zwipf-Zaharia, Geschäftsführer Königswinkel Kultur gGmbH, mitteilt, umfasst die auf mehrere Jahre angelegte Kooperation nicht nur die gegenseitige Bewerbung, sondern auch eine Zusammenarbeit in vielen Bereichen. Geplant sind gemeinsame Kammerkonzerte sowie ein Künstleraustausch.
Mit seiner Oper Die Walküre hatte Wagner große Pläne: Er wollte sie als Teil seines gigantischen Gesamtkunstwerks Der Ring des Nibelungen auf der extra dafür geschaffenen Bühne in Bayreuth uraufführen. Aber es kam anders. Der Zufall bringt die getrennten Zwillinge Siegmund und Sieglinde zusammen, die sich ineinander verlieben. Dieser inszenierte Tabubruch stieß bei Wagners Zeitgenossen auf harsche Ablehnung. Das Populärste an der Oper ist der „Walkürenritt“ im dritten Akt.
Ludwig II. holte den "Ring" nach München
König Ludwig II. liebte Wagners Musikdramen so sehr, dass er nicht warten wollte, bis der „Ring“ irgendwann in der Provinz gespielt würde. Deshalb ordnete er die Uraufführung der Walküre 1870 in München an.
Schirmherrin der Musikfestspiele Königswinkel ist Claudia Roth, Staatsministerin für Medien und Kultur. Eintrittskarten gibt es an der Theaterkasse im Festspielhaus, per E-Mail an theaterkasse@das-festspielhaus.de und Telefon (08362) 50 77 777. (pm)
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