Bereits seit 2015 bemüht sich die Bayerische Schlösserverwaltung um den Titel, heute am Samstag entschied die UNESCO: Schloss Neuschwanstein ist offiziell ein Welterbe!
Mit Spannung erwartete Schwangau – und das gesamte Allgäu – heute das Votum. Kein Wunder also, dass die Gemeinde deshalb sogar ein Public Viewing veranstaltete – Freibier und Weißwurst inklusive. Impressionen vom großen Fest folgen freilich auf allgaeuer-zeitung.de.
Live-Stream in Schwangau – Schloss Neuschwanstein ist Weltkulturerbe
Seit 10 Uhr übertrug das Schlossbrauhaus die Entscheidung über den UNESCO-Weltkulturerbe-Status von Schloss Neuschwanstein live. „Wir hoffen, dass das Freibier reicht“, sagte Schwangaus Bürgermeister Stefan Rinke lachend vor der frohen Kunde. Angekündigt waren zudem auch schon drei Fernsehteams, die die Jubelszenen festhalten wollten.
Schwangau war bereits vor dem Samstag optimistisch gestimmt, denn die Chancen standen gut. Nur selten folgte das Welterbekomitee einer Empfehlung der Beraterkommission Icomos bislang nicht.

Aber: Eine offizielle Zeremonie zur Übergabe des Titels wird es erst in ein paar Monaten geben. Die Federführung liegt beim Auswärtigen Amt.
Schloss Neuschwanstein ist Weltkulturerbe: So reagiert der Tourismusverband
Nach der positiven Entscheidung am Samstag freut sich neben Schwangau auch Simone Zehnpfennig vom Tourismusverband Allgäu: „Auch wenn das Schloss bereits zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Welt zählt: Weltweit kennen Milliarden Menschen das Cinderella-Schloss von Disney – doch nur wenige wissen, dass sein reales Vorbild Schloss Neuschwanstein ist. Als UNESCO-Welterbe rückt dieses einzigartige Kulturerbe nun dorthin, wo es hingehört – ins weltweite Bewusstsein, als echtes Märchenschloss von internationalem Rang“, so Zehnpfennig in einer Mitteilung.
Söder: „Für unsere Märchenschlösser wird ein Märchen wahr“
Ministerpräsident Markus Söder hatte sich bereits im Vorfeld zuversichtlich gezeigt: „Es gibt so viele Welterbestätte, die keiner kennt, Neuschwanstein hingegen kennt jeder“, sagte Söder bei einem Besuch des Schlosses am vergangenen Montag.

Nach der für Neuschwanstein positiven Entscheidung legte Söder nach: „Für unsere Märchenschlösser wird ein Märchen wahr: Wir sind Weltkulturerbe! Die UNESCO zeichnet die Königsschlösser in Bayern von König Ludwig II. als Weltkulturerbe aus. Das ist ein weltweiter Ritterschlag für Schloss Neuschwanstein, Schloss Herrenchiemsee, Schloss Linderhof und das Königshaus am Schachen. Es würdigt unsere Geschichte, Kultur und Baukunst. Bayern ist ein gastliches Land und unsere Königschlösser sind ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt“, so der Ministerpräsident in einer Mitteilung.

Weltkulturerbe Schloss Neuschwanstein – was bedeutet das?
Die Auszeichnung bringt aber auch Pflichten mit sich: Die UNESCO gibt dem Freistaat Bayern im Gegenzug für die Titelverleihung einen ganzen Katalog von Aufgaben mit auf den Weg.

Eine konkrete Forderung: Die Besucher effektiver und sinnvoller lenken, „um die Auswirkungen des Massentourismus abzumildern“. Geschieht das nicht, können Konsequenzen bis zur Aberkennung des Titels drohen. Das ist in Deutschland bisher einmal passiert: Das Dresdner Elbtal verlor die Auszeichnung.
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