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Schutz gegen Hochwasser ist elementar - nicht nur wegen eines Bauprojekts in Roßhaupten

Gemeinderat

Schutz gegen Hochwasser ist elementar - nicht nur wegen eines Bauprojekts in Roßhaupten

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    An diesen Stellen sieht das Hochwasserschutzkonzept für Roßhaupten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) vor.
    An diesen Stellen sieht das Hochwasserschutzkonzept für Roßhaupten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) vor. Foto: Werner Böck

    Ein Konzept für Hochwasserschutz in Roßhaupten hat Thomas Konter vom Ingenieurbüro Mooser dem Gemeinderat vorgestellt. Anlass war die Weigerung des Wasserwirtschaftsamtes die Bauvoranfrage für den Neubau des Strobelhauses in der Ortsmitte ohne ein gültiges Hochwasserschutzkonzept zu genehmigen.

    Wenn man auch aus den Reihen der Bürger immer wieder hört: „Hochwasserschutz braucht man nicht, ist zu teuer, stört nur“, stellt Thomas Konter klar: Seit dem Pfingsthochwasser 1999, dem Junihochwasser 2013 gehört der Hochwasserschutz zu den elementaren Aufgaben des Staates und dafür gibt es das Aktionsprogramm 2020plus mit entsprechenden Zuschüssen.

    Computermodell stellt den Worst Case für Roßhaupten dar

    Konter stellte für Roßhaupten ein Computermodell für den sogenannten „worst case“, den ungünstigsten Fall eines 100-jährigen Hochwassers dar, mit ungünstigstem vierstündigen Starkregen mit Spitze am Ende und dem ungünstigsten Ablauf des Regenwassers. Dabei ergibt sich ein Überschwemmungspotential der Seeger Straße entlang bis zur Kirche und weiter zum Kirchweg wie schon Bilder aus den 1960er Jahren zeigen.

    Von diesen Werten geht auch das Wasserwirtschaftsamt bei seinen Genehmigungen aus. Denn in diesem Bereich liegt der Neubau des Strobelhauses. Konter zeigte auf, wie man durch Naturgegebenheiten Rückhalt schaffen kann: Sanierung von Wäldern, angepasste Landbewirtschaftung und Landnutzung, Versickerung des Regenwassers in Siedlungsgebieten vor Ort (Begrünung der Dächer, Zisternen, Sickeranlagen, Entsiegelung von Zufahrten), Schließen von Drainagegräben bis zur Ausweitung von Feucht- und Moorgebieten. Dazu kommt noch der Technische Hochwasserschutz mit Schutzanlagen, Talsperren, Rückhaltebecken oder Flutmulden.

    Wirtschaftlichkeit ist auch beim Hochwasserschutz in Roßhaupten wichtig

    Auch beim Hochwasserschutz ist Wirtschaftlichkeit ein wichtiges Kriterium. Es gilt eine Waage zwischen wirklichem Nutzen und aufzuwendenden Kosten einzustellen. Das Konzept für Roßhaupten sieht vier Hochwasserrückhaltebecken vor: Zwei entlang der Kreisstraße OAL 1 westlich des Bauhofs, die auch zusammengelegt werden können, eines an der Leiten und eines in Riedle.

    Wie Thomas Konter mehrfach betonte stellt das Schutzkonzept einen Vorschlag dar, der als Handlungsrahmen dient und ständig an Veränderungen anzupassen ist. Konkrete Angaben zu baulichen Anlagen lassen sich erst nach Vorliegen einer Entwurfsplanung treffen. Nachdem alle Maßnahmen aus dem Konzept auf Jahre angelegt sind, gilt es jetzt den Architekten des Strobelhauses mit den Gegebenheiten vertraut zu machen und eine Lösung zwischen Gebäudeschutz und barrierefreiem Zugang zu finden.

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