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Theo Waigel in Füssen: Schülerinnen und Schüler kommen mit ihm ins Gespräch

Zeitzeuge vor Ort

„Der größte Feind der Demokratie ist Hass“ – Was Theo Waigel Schülerinnen und Schüler mitgibt

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    Als Zeitzeuge hält Theo Waigel einen Vortrag für die elften Klassen des Füssener Gymnasiums. In einer gemeinsamen Diskussionsrunde stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an den ehemaligen Politiker. Das interessiert sie.
    Als Zeitzeuge hält Theo Waigel einen Vortrag für die elften Klassen des Füssener Gymnasiums. In einer gemeinsamen Diskussionsrunde stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an den ehemaligen Politiker. Das interessiert sie. Foto: Azaria Kretzinger

    „Hatten Sie während Ihrer Amtszeit je vor, auch Bundeskanzler zu werden?“, wird Theo Waigel ausgerechnet an jenem Tag gefragt, an dem Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler gewählt werden will. „Nein“, antwortet Theo Waigel darauf schnell. In der Mehrzweckhalle des Füssener Gymnasiums sind die aufgestuhlten Plätze mit Schülerinnen und Schülern der elften Klassen voll besetzt. Auf einer Bühne sitzt der einstige CSU-Vorsitzende und ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel.

    Theo Waigel zu Besuch im Gymnasium Füssen: Schülerinnen und Schüler stellen ihre Fragen

    Für ihn kam das Kanzleramt nie infrage. „Wie soll sich die CSU im Vergleich zu den größeren, dominierenden Parteien durchsetzen?“, sagt er. In Bayern könne die Partei mehr bewirken, doch bei der Regierung eines ganzen Landes müsse man deutlich mehr Rücksicht nehmen, das habe er für unrealistisch gehalten, sagt der 86-Jährige.

    Die Elftklässlerinnen und Elftklässler hören ihm gespannt zu. Waigel taucht mit ihnen in die politische Laufbahn Deutschlands ein. Mit seinen Anekdoten und Erfahrungen bringt er die Schülerinnen und Schüler näher an die Nachkriegszeit, die Wiedervereinigung und die Einführung des Euros heran.

    „Was würden Sie priorisieren?“: Theo Waigel über heutige Herausforderungen

    „Welche der heutigen Herausforderungen in Deutschland würden Sie priorisieren?“, fragt Lasse Niederprün, ein 17-jähriger Schüler. „In erster Linie würde ich mich um die Wirtschaftslage kümmern“, sagt Waigel. Drei Jahre Rezession gab es in der deutschen Geschichte noch nie, „da muss was getan werden.“ Als weitere Punkte nennt er den Bürokratieabbau, die Senkung der Unternehmenssteuer und eine Reform des Sicherheitssystems. Auch das Thema Immigration spiele eine wichtige Rolle.

    Der ehemalige Politiker erzählt darüber, wie nicht jede Entscheidung aus den früheren Zeiten richtig gewesen sei, auch Fehler gemacht wurden, aber schlussendlich zu etwas Gutem geführt habe. Er bezieht sich dabei auf Europa und welche Einheit durch die EU entstanden ist und wie wichtig ein weiterer starker Zusammenhalt in der Gesellschaft ist.

    Dr. Theo Waigel setzt auf die jüngere Generation: Schüler aus Füssen kommen mit ihm ins Gespräch

    „Der größte Feind der Demokratie ist Hass“, sagt Waigel. Auf die Jugend komme ein großes Projekt zu: „Der Erhalt der Demokratie.“ Und trotz aller heutigen Schwierigkeiten macht er den Schülerinnen und Schülern Mut. Auch zu seiner Zeit gab es schwierige Phasen, aber 90 Prozent seiner Hoffnungen von damals haben sich erfüllt.

    Schüler begeistert sich für den Vortrag von Theo Waigel im Füssener Gymnasium

    „Ich bin froh über seine Einblicke und ihm zuhören zu dürfen – dazu hat man nicht alle Tage die Möglichkeit. Mir hat der Vortrag sehr gut gefallen, vor allem weil ich selbst sehr an Geschichte und Politik interessiert bin“, sagt Niederprün.

    Zum Schluss gab es noch ein gemeinsames Foto mit den Klassen, Theo Waigel, Schulleiter Michael Gschnaidner sowie dem Lehrer Uwe Favero.

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