Schlagartig mehr Besucher in der Füssener Fußgängerzone hat Celine Pommer vom Thalia Buchhandel in den Faschingsferien beobachtet. „Am Mittwoch waren hier schubweise so viele Leute, dass man gar nicht treten konnte.“ Die Tourist-Info bestätigt, dass in den vergangenen Jahren wieder mehr Touristen die Faschingsferien nutzen. Dazu Anke Hiltensperger von Füssen Tourismus und Marketing (FTM): „Erfahrungsgemäß erhöhen die Faschingsferien das Gäste- und Übernachtungsaufkommen immer – das ist aber auch vom Wetter abhängig, weil diese Urlaubsaufenthalte oft kurzfristig und sogar sehr spontan gebucht werden.“
Wandern in den Bergen ist schöner als in Holland
Bei den Temperaturen dieser Woche haben sich viele für einen Tagesausflug nach Füssen entschieden. „Weil es die Perle des Allgäus ist!“, erklärt eine Ingolstädterin. Das Wetter nutzt auch ein Kemptener, denn „durch Füssen laufen ist halt schöner als durch Kempten.“ Gerade die Berge ziehen viele Besucher an. So auch ein Ehepaar aus Holland. „Wir kommen, um uns Schloss Neuschwanstein anzusehen und mal so richtig zu wandern. Das kann man in Holland eben nicht.“ Auch eine Familie aus Würzburg nutzt die Ferien zum Wandern. „Wir kommen öfter ins Allgäu, weil man hier einfach so toll wandern kann wie sonst nirgends.“
Die nächste Welle rollt zu Ostern
Der Einzelhandel profitiert von der vollen Fußgängerzone stark. „Wenn Ferien sind, haben wir ein Drittel mehr in der Kasse“, sagt Marianne Heichele-Bruhns von der Buchhandlung Bruhns. „Gerade in den Faschingsferien kommen viele, die hier Ferienwohnungen haben“, erklärt die Buchhändlerin. Nach den Ferien soll es laut FTM wieder ruhiger werden, erst in den Osterferien ist wieder mit mehr Touristen zu rechnen. Mehr als drei Viertel der Übernachtungen in Füssen entfallen auf die Monate April bis Oktober, erklärt Hiltensperger: „Mit Beginn der ersten Sommerferientermine Ende Juni/Anfang Juli beginnt die Hochsaison.“
Mehr Touristen führen auch zu höheren Mieten
Frank Derbach und seine Tochter Michelle aus dem Souvenirladen Allgäuer Kuhstall finden, dass zunehmend Touristen das Stadtbild prägen. „Wir konnten uns nur so lange halten, weil wir vom Tourismus leben. Die Mieten sind so teuer geworden, dass es schwer ist, sich zu halten. Allein in dieser Straße gibt es fünf Souvenirläden und wenig für Einheimische.“ Max Wüst aus dem Skatershop Ruby Soho sagt, die Stadt sei vor den Ferien „fast tot“ gewesen. Er spricht von einem Kreislauf: „Wenn mehr Touristen kommen, machen wir auch mehr Einnahmen, dann werden die Mieten höher. Das führt zu weniger Wohnungen und mehr Angeboten für Touristen. Dann kommen wieder mehr Touristen. Wir profitieren auf jeden Fall stark davon.“
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden