Die geschichtsträchtige Villa Goldonkel war das Ziel der ersten Präsenz-Besichtigung der Pfrontener Liste nach langer Corona-Pause. Wie die Gruppierung mitteilt, waren mehr als zwei Jahre lang nur digitale und schriftliche Formate möglich gewesen. Umso mehr freute sich Vorsitzender und Gemeinderat Christian März über die große Resonanz. Grund hierfür war aber sicher auch das Objekt der Besichtigung, die Villa Goldonkel, welche die Mitglieder der Pfrontener Liste beeindruckte.
War ein Wohltäter der Namenspate?
Philipp Trenkle, der Vorsitzendes Heimatvereins, wusste bereits anhand der Türschwelle etwas über die Geschichte des Hauses zu berichten. Woher der Namen „Villa Goldonkel“ kommt, lässt sich nicht eindeutig klären. Die „Villa“ ist noch nachvollziehbar, da das Haus im Vergleich zu anderen Häusern aus derselben Bauzeit doch sehr stattlich wirkt. Der Titel „Goldonkel“ passt wohl am ehesten auf den letzten Besitzer Xaver Haf. Dieser war kinderlos und hat viel Gutes getan. Unter anderem hat er den Bau des früher benachbarten Gesellenhauses finanziell unterstützt. Trenkle wusste mit großer Begeisterung zu berichten, dass die spätere Villa in Ständerbohlenbau auf ein älteres Bauernhaus mit gemauertem Erdgeschoss aufgesetzt wurde. Dafür sprechen die baulich sichtbaren Unterschiede sowie die Hausnummer, die im Fortlauf nicht zum jetzigen Standort passt.
Vorhänge in den Fenstern
Bürgermeister Alfons Haf lobte das Wirken des Heimatvereins in und um die Villa Goldonkel: „Mit Eurem großen ehrenamtlichen Einsatz habt Ihr in den letzten beiden Jahren das im Gemeindebesitz befindliche Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Dornröschenschlaf erweckt.“ Deutlich sichtbar nach außen durch das gerodete Umfeld, den Blumenschmuck und die Vorhänge in den Fenstern sowie die neu installierte Stele zur Geschichte der Villa Goldonkel. Haf ermutigte den Verein, seine Vorstellungen für die künftige Nutzung des Gebäudes zusammenzufassen und dabei das Pfrontener Mächlertum und die Künstler aufzugreifen.
Sanierung dringend nötig
Philipp Trenkle nutzte indes die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass dieser mehrjährige Dornröschenschlaf für die Bausubstanz nicht förderlich war und nun als erste größere Sicherungsmaßnahme Abwasserdrainagen unter fachlicher Begleitung verlegt werden sollten. Dadurch könne weiteres Eindringen von Wasser in die Grundmauern verhindert werden.
Beim anschließenden Gespräch mit den Vereinsmitgliedern berichteten die anwesenden Gemeinderäte Christian März, Ludwig Schneider, Josef Steiner und Kilian Trenkle über das aktuelle kommunalpolitische Geschehen in Pfronten.