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Winterdienst in Füssen: Das ist beim Streusalz geplant

Winterdienst in Füssen

Bürger müssen in Füssen künftig mit schlecht oder gar nicht geräumten Nebenstraßen rechnen

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    Berge von Streusalz türmen sich im Füssener Bauhof. Doch die Stadt will künftig noch sparsamer damit umgehen.
    Berge von Streusalz türmen sich im Füssener Bauhof. Doch die Stadt will künftig noch sparsamer damit umgehen. Foto: Benedikt Siegert

    Bis knapp unter die Decke ragt der weiß-graue Berg. Eingelagert in einem Stadel des Füssener Bauhofs als Vorrat für die kommenden Monate. 600 Tonnen Salz. Doch es ist ein trügerisches Bild. Denn die Stadt will künftig deutlich weniger streuen als bisher. „Statt sieben oder acht Gramm pro Quadratmeter künftig an manchen Stellen nur noch vier“, sagt Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU).

    An manchen Stellen im Stadtgebiet solle sogar ganz aufs Räumen verzichtet werden. „In Garmisch wird das schon seit Jahren so praktiziert, dass auf Nebenstraßen der Schnee bei einer Höhe zwischen sieben und zehn Zentimeter liegen bleibt“, sagt Eichstetter. Ein Beispiel, das auch in Füssen Schule machen soll. Begründet wird das mit der Umweltverträglichkeit und mit den Kosten für die hoch verschuldete Stadt. Von Einsparungen bis in den sechsstelligen Bereich war einmal im Stadtrat die Rede. Es hieß, der neue Winterdienst, werde ein umweltfreundlicherer, aber sicher kein bürgerfreundlicherer. (Lesen Sie auch: Wetter-Prognose für Bayern: Wann kommen Wintereinbruch und Schnee?)

    Winterdienst in Füssen: Weniger Streusalz, mehr Geduld der Bürger

    Der Rathaus-Chef ist deshalb bei einem Pressetermin sichtlich darum bemüht, um Verständnis für diese Entscheidung zu werben. Der Winterdienst in Füssen sei umorganisiert worden. Ein AllradJeep absolviere frühmorgens eine Tour durch die Stadt. „Der schaut dann, an welchen Stellen es besonders kritisch ist und weckt die Fahrer“, erklärt der neue Bauhofleiter Christian Hengge. Für die Ortsteile Weißensee und Hopfen sowie das Stadtgebiet gebe es jeweils feste Teams.

    Orientierung gebe ein fester Streckenplan mit einer Prioritätenliste. Ganz oben stünden etwa die Augsburger Straße oder das Schulzentrum. „Und auch die Wege zum Bahnhof und zu großen Bushaltestellen“, ergänzt Hengge. Je nach Intensität des Schneefalls würden diese Strecken dann auch mehrmals am Tag geräumt. An der Weißenseer Steige zum Beispiel, wo die Stadt auch gar nicht am Streusalz sparen will, weil es gefährlich würde. Aber am generellen Ziel, die Ausbringmenge signifikant zu reduzieren, ändere das nichts. (Lesen Sie auch: Warum manche Wege in Kaufbeuren im Winter dicht gemacht werden)

    Sorgsamer mit dem Streusalz umgehen will künftig der Winterdienst der Stadt Füssen.
    Sorgsamer mit dem Streusalz umgehen will künftig der Winterdienst der Stadt Füssen. Foto: Benedikt Siegert

    Sieben Fahrzeuge rund um die Uhr für den Füssener Bauhof im Winterdienst-Einsatz

    28 Mitarbeiter des Füssener Bauhofs stehen ab sofort in Bereitschaft zur Verfügung. Sobald der erste Schnee fällt, rücken sie mit ihren sieben Fahrzeugen aus. Und sie appellieren an die Bürger, ihnen die Arbeit zu erleichtern. Etwa indem sie keine Straßen zuparken, sodass Winterdienstfahrzeuge nicht durchkommen. Indem sie ihrer Räumpflicht auf den Gehwegen nachkommen. Oder indem sie etwas nachsichtig sind, wenn um 8 Uhr Früh nicht gleich alles geräumt ist. „Da ist man hier schon noch etwas verwöhnt“, sagt Markus Albrecht (Tiefbauamt). Wie Eichstetter betont, sei die Stadt ohnehin nur zur Räumung gefährlicher und verkehrswichtiger Straßenabschnitte verpflichtet. Alles weitere sei ein Service der Stadt.

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