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Renten-Angst wächst: Darum wollen viele Deutsche länger schuften

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Renten-Angst wächst: Darum wollen viele Deutsche länger schuften

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    Arbeiten auch nach dem Erreichen des Rentenalters – mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen kann sich das in Deutschland vorstellen.
    Arbeiten auch nach dem Erreichen des Rentenalters – mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen kann sich das in Deutschland vorstellen. Foto: auremar, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Einen Satz bekamen Deutschlands Bürgerinnen und Bürger von Politikerinnen und Politikern immer wieder zu hören: „Die Rente ist sicher“. Olaf Scholz (SPD) sagte ihn im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2025 häufig und auch im aktuellen Koalitionsvertrag ist er, in etwas abgewandelter Form, zu finden: „Die Rente bleibt über die Legislatur hinaus stabil“. Die Erwerbstätigen in Deutschland scheinen sich da nicht ganz so sicher zu sein, wie nun eine Umfrage zeigt. Diese offenbart auch, dass die derzeitigen Steuerzahler bereit sind, einen Schluss aus ihrer Unsicherheit zu ziehen.

    Renten-Umfrage: Mehr als die Hälfte ist bereit, im Rentenalter zu arbeiten

    Rund drei Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland glauben nicht, dass ihnen die Rente im Alter reichen wird, um finanziell abgesichert zu sein. Das geht aus einer Umfrage von YouGov hervor, die im Auftrag der Postbank durchgeführt wurde. Das Meinungsforschungsinstitut hat Ende Mai 2025 in diesem Zuge 1163 Erwerbstätige befragt.

    Mehr als die Hälfte (54,3 Prozent) der Erwerbstätigen ist als Reaktion auf diese Annahme bereit, über das gesetzliche Rentenalter hinaus zu arbeiten. Die meisten dieser Gruppe können sich vor allem eine Teilzeit-Arbeit vorstellen. Etwa jede und jeder Fünfte würde allerdings nur dann weiterarbeiten wollen, wenn sie oder er mehr Geld verdienen würde.

    Die Bundesregierung ist derzeit dabei, die Möglichkeit zu schaffen, das Weiterarbeiten nach dem Erreichen des Renteneintrittsalters attraktiver zu machen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Aktivrente, durch die Rentnerinnen und Rentnern ein steuerfreies Einkommen von 2000 Euro ermöglicht werden soll.

    Renten-Umfrage: 70 Prozent wünschen sich Unterstützung bei Geldanlagen

    Bärbel Bas (SPD), Bundesministerin für Arbeit und Soziales, hat angekündigt, das Rentenniveau durch die Investition von Summen in Milliardenhöhe bis zum Jahr 2031 bei 48 Prozent zu halten. Die Nutzung von Steuergeldern zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente halten 63 Prozent der bei der YouGov-Umfrage befragten Erwerbstätigen für den richtigen Weg. Mehr als die Hälfte (57,3 Prozent) glaubt aber nicht, dass diese Maßnahme allein das Rentenniveau stabil halten kann.

    Private Altersvorsorge ist daher ein Thema, mit dem sich ein Großteil der Erwerbstätigen beschäftigt. Knapp 70 Prozent der Befragten wünscht sich von der Bundesregierung eine Förderung von Geldanlagen in Form von Aktien und Fonds.

    Union und SPD haben vereinbart, eine Frühstart-Rente einzuführen, die sich um derartige Wertpapiere dreht. „Wir wollen für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Durch private Einzahlungen kann das Depot ab dem 18. Lebensjahr weiter ausgebaut werden. „Die Erträge aus dem Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. Das Sparkapital ist vor staatlichem Zugriff geschützt und wird erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt“, erklären Union und SPD ihren Plan.

    Die Pläne für die Frühstart-Rente gerieten aber bereits in die Kritik. So glaubt etwa Anja Piel, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dass das Konzept nicht wirklich weiterhelfen würde. Es sei von einer bescheidenen Wirkung des individuellen Sparbetrags zu rechnen. „Bei zehn Euro Monatsbeitrag kommt selbst bei 60 Jahren Ansparen bestenfalls eine Rente von rund 30 Euro brutto heraus“, rechnete Piel bei IPPEN.MEDIA vor.

    Auch interessant: Eine Rente für Ukrainer ab 57 Jahren gibt es nicht, derartige Behauptungen sind falsch. Allerdings gibt es einen Rentenzuschlag für rund drei Millionen Rentnerinnen und Rentner.

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