Endlich in Rente! Danach sehnen sich viele Erwerbstätige – aber nicht alle. Immer mehr Menschen wollen beziehungsweise müssen auch im Rentenalter weiterarbeiten. Die Gründe sind vielfältig. So macht einigen Versicherten ihr Beruf so viel Freude, dass sie diesen weiter ausüben möchten, andere suchen eine Beschäftigung und wieder andere brauchen das Geld, da ihre Rente nur gering ausfällt. Bislang hat das sogenannte Vorbeschäftigungsverbot eine Weiterbeschäftigung in der Rente schwieriger gemacht. Das soll sich nun ändern.
Vorbeschäftigungsverbot: Was ist das?
Das Vorbeschäftigungsverbot machte eine Weiterbeschäftigung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die das Renteneintrittsalter erreicht haben, bislang schwieriger. Laut Bundesregierung ist aktuell in der Rente ein befristetes Arbeitsverhältnis in der Regel nicht möglich, wenn der Arbeitnehmer mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor in einem Arbeitsverhältnis stand.
Vorbeschäftigungsverbot: Was soll die neue Reform bringen?
Der Fachkräftemangel ist in Deutschland so gut wie in jeder Branche angekommen. Um die angespannte Lage zu entlasten, will die aktuelle Bundesregierung finanzielle Anreize schaffen, damit Versicherte dem Arbeitsmarkt länger erhalten bleiben beziehungsweise nach einer Pause wieder arbeiten. Daher soll das Vorbeschäftigungsverbot eingeschränkt werden, indem Arbeitnehmer es nach Erreichen des Rentenalters leichter haben sollen weiterzuarbeiten, wenn sie das möchten. Es soll ein sachgrundlos befristeter Arbeitsvertrag geschlossen werden, auch wenn zuvor bereits ein befristetes Arbeitsverhältnis mit demselben Arbeitgeber bestand, wie aus dem Entwurf für ein neues Rentenpaket hervorgeht, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Zuvor war nur eine unbefristete Anstellung möglich.
Bereits im September 2024 war unter anderem diese Idee im Kabinettsbeschluss der Bundesregierung enthalten. Die rentenpolitischen Maßnahmen bekamen im Parlament allerdings keine Mehrheit und sind demnach nicht in Kraft getreten. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will mit ihrer Rentenreform das Vorhaben wieder vorantreiben.
Übrigens: Die Bundesregierung plant weitere Schritte, damit Versicherte länger arbeiten. Dazu gehört die Aktivrente und die Rentenaufschubprämie. Die sogenannte Flexi-Rente existiert bereits und ermöglicht es Erwerbstätigen, den Übergang vom Berufsleben in die Rente flexibler zu gestalten. Mit der „Frühstart-Rente“ sollen alle Menschen in Deutschland zudem im Ruhestand mehr Rente zur Verfügung haben.
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