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Deutschlands höchster Weinberg liegt im Allgäu

Weinanbau im Allgäu

Nicht Franken, nicht Württemberg: Deutschlands höchster Weinberg liegt im Allgäu

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    Armin Gross steht am höchsten Weinberg Deutschlands, der im Allgäu liegt. Der Hotelier und Winzer hat 2008 seine ersten Rebstöcke angepflanzt.
    Armin Gross steht am höchsten Weinberg Deutschlands, der im Allgäu liegt. Der Hotelier und Winzer hat 2008 seine ersten Rebstöcke angepflanzt. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Wer ans Allgäu denkt, hat meist sofort die grünen Wiesen, schneebedeckten Berge und gemütlich grasenden Kühe vor Augen. Weinbau kommt dabei den wenigsten in den Sinn. Doch die Region hat etwas ganz Besonderes zu bieten: den höchstgelegenen Weinberg Deutschlands. Für den Winzer war dieser Titel allerdings nicht immer nur ein Grund zur Freude.

    So weit oben liegt Deutschlands höchster Weinberg

    Die Rede ist vom Jochpass bei Bad Hindelang, wo Armin Gross auf bis zu 860 Metern Höhe Reben anbaut. Eigentlich ist er Hotelier und betreibt mit seiner Frau das Hotel Prinz-Luitpold-Bad.

    Armin Gross leitet das Hotel Prinz-Luitpold-Bad in Bad Hindelang. Dazu bewirtschaftet er den höchsten Weinberg in Deutschland.
    Armin Gross leitet das Hotel Prinz-Luitpold-Bad in Bad Hindelang. Dazu bewirtschaftet er den höchsten Weinberg in Deutschland. Foto: Allgäuer Zeitung (Archivbild)

    Weinbau seit 2008 in Bad Hindelang

    Wie auf der Website seines Hotels nachzulesen ist, legte Gross den Grundstein für seine Winzerkarriere im Jahr 2008 – mit lediglich zehn Rebstöcken auf einer bescheidenen Fläche von 100 Quadratmetern. Zwei Jahre und eine Auszeichnung auf einem Online-Portal als höchster Weinberg Deutschlands später wurde die Bayerische Landesanstalt für Weinbau auf den Winzer aufmerksam – und schickte prompt ein vierseitiges Schreiben an das Ehepaar.

    Bis zu drei Jahre Gefängnis: Weinanbau drohte Allgäuer Winzer zum Problem zu werden

    Dabei wurden sie aufgefordert, die Rebstöcke entweder zu roden oder die bewirtschaftete Fläche, sofern nicht größer als 100 Quadratmeter, als genehmigungsfreie Hobbyrebanlage auszuweisen. Wären die Erträge in den Umlauf gebracht worden, hätte Gross eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren gedroht.

    Armin und Sabine Gross, Gastgeberfamilie des Hotels Prinz-Luitpold-Bad in Bad Hindelang.
    Armin und Sabine Gross, Gastgeberfamilie des Hotels Prinz-Luitpold-Bad in Bad Hindelang. Foto: Dirk Matthies (Archivbild)

    Aufstockung auf 500 Quadratmeter Anbaufläche im Jahr 2019

    Gross beantragte zunächst eine landwirtschaftliche Betriebsnummer und durfte ab da offiziell die Reben anbauen, aber nach wie vor weder Weintrauben noch Wein in Vertrieb bringen. Durch eine Gesetzesänderung durfte Armin Gross ab 2018 offiziell Wein von bis zu 500 Quadratmetern Fläche verkaufen. Tatsächlich konnte er diese komplette Fläche aber erst ab 2019 bewirtschaften, weil er erst dann – mithilfe vieler freiwilliger Helfer – genügend Reben pflanzen konnte.

    Diese Weinsorten stammen vom höchsten Weinberg Deutschlands

    Armin Gross baut in Bad Hindelang hauptsächlich die Rebsorten Solaris und Muscat blau (auch Muskat blau genannt) an. Solaris ist besonders gut für das raue Allgäuer Klima geeignet, da sie früh reift und die Trauben auch bei kühleren Temperaturen genug Zucker bilden – das ist wichtig, damit später ein guter Wein daraus werden kann.

    Der Wein von Armin Gross wird im eigenen Hotel verkauft und ausgeschenkt. Aufgrund rechtlicher Vorgaben darf der Wein keine Ortsbezeichnung tragen und wird als „Deutscher Wein“ vermarktet.

    Zahlen, Daten und Fakten: Das ist Bad Hindelang

    • Einwohner: 5369 (30.09.2022)
    • Bürgermeisterin: Dr. Sabine Rödel (Parteilos)
    • Lage: 850 Meter ü. NHN
    • Fläche: 137,12 km²
    • Bekannte Einrichtungen und Bauwerke in und um Bad Hindelang: Kutschenmuseum Hinterstein, Schrecksee
    • Bekannte Feste und Veranstaltungen in Bad Hindelang: Viehscheid, Jochpass Memorial Oldtimer-Rennen, Hindelanger Erlebnis-Weihnachtsmarkt
    • Homepage: www.badhindelang.de
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