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Erweiterung des Steinbruchs Wertach: Geiger plant Abbaugebietsvergrößerung um 7 Hektar

Steine über Steine

Steinbruch Wertach soll größer werden: Warum die Firma Geiger weitere Abbaugebiete gewinnen will

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    Solche großen Lastwagen, Dumper genannt, werden im Steinbruch beladen.
    Solche großen Lastwagen, Dumper genannt, werden im Steinbruch beladen. Foto: Benjamin Liss

    Der Wertacher Steinbruch soll größer werden. Um ungefähr sieben Hektar will das Unternehmen Geiger das derzeit 17 Hektar große Abbaugebiet neben der B 308 am südlichen Ortsrand von Wertach erweitern. In einem ersten Schritt genehmigte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss, das bedeutet, Geiger kann in die Planungen zur Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans einsteigen.

    „So lange wir bauen, brauchen wir auch Baumaterial.“

    Gertrud Knoll, Wertachs Bürgermeisterin

    Der Gemeinderat, so bestätigte Bürgermeisterin Gertrud Knoll, hat sich vor Kurzem vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. Sie sagt: „So lange wir bauen, brauchen wir auch Baumaterial.“ Sie erinnert ans vergangene Jahr, als die sonst ruhig dahin fließende Starzlach in kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss wurde, der übers Ufer rauschte und sogar einen asphaltierten Alpweg teilweise wegriss. In den Wochen nach diesem extremen Regen musste der Bach wieder eingebettet werden. „Wir waren froh, dass wir für Verbauungen in der Starzlach Steine bekommen haben“, sagt die Rathauschefin. Steine aus Wertach. Aber auch die seien knapp gewesen.

    Für Geiger ist die Erweiterung des Abbaugebietes wichtig, um weiterhin Material vorhalten zu können. „Wir sind der einzige große Steinbruch auf bayerischer Seite zwischen Lech und Bodensee“, sagt Dr. Christoph Heim, Leiter des Genehmigungsmanagements bei Geiger. Balderschwang, Kranzegg und Burgberg, diese ehemaligen Abbaugebiete seien heute geschlossen. Nur in Missen gebe es noch einen kleinen Steinbruch.

    250.000 Tonnen Steine im Jahr aus dem Wertacher Steinbruch

    250.000 Tonnen würden im Jahr abgebaut. Das sind laut Heim umgerechnet ungefähr 10.000 Lkw-Ladungen. Ein Großteil der Steine lande in der Region. Die Verantwortlichen der Gemeinden sind froh um die kurzen Wege. Wertachs Rathauschefin Knoll sagt: „Es gibt immer öfter Unwetter, sodass wir vor Ort mehr Schutzbauten brauchen.“ Früher seien die Steine aus Tirol ins Allgäu gekarrt worden. „Jetzt sind die Transportwege glücklicherweise kürzer.“

    Steinbruch Wertach: Ein Gebiet, das den Bedarf in der Region viele weitere Jahre decken soll.
    Steinbruch Wertach: Ein Gebiet, das den Bedarf in der Region viele weitere Jahre decken soll. Foto: Benjamin Liss

    Nicht nur die großen Wasserbausteine, auch Schotter, Schroppen und Gemische gewinnen die Geiger-Mitarbeiter im imposanten Steinbruch mit seiner rund 130 Meter hohen, steil stehenden Abbauwand. Darauf wachsen, man mag es kaum glauben, Fichten. Die Flachwurzler haben sich in den Sandstein gegraben. Heim sagt, dass ein Teil der Bäume für den geplanten Abbau gefällt werden müsse. „Für die Rodung werden wir aber an anderer Stelle in Wertach einen forstlichen Ausgleich bringen.“

    Im Abbaugebiet sollen die Zufahrtsstraßen flacher werden

    Die Wand soll von oben abgesenkt, das Abbaugebiet insgesamt in die Breite gezogen werden. „Wir wollen damit auch die Sicherheit unserer Dumper-Fahrer erhöhen, denn momentan geht es dort mit einem Gefälle von bis zu 35 Prozent abwärts“, sagt Heim. Die Baustraßen zum Abbaugebiet sollen flacher werden.

    Von oben sehen die Dumper im Kessel des Abbaugebiets aus wie kleine Spielzeuglaster. Sie werden vor Ort mit Diesel betankt, direkt von einem Versorgungsfahrzeug. Das Gestein wird mehrmals pro Woche aufgebrochen, von „Lockerungssprengungen“ spricht Heim. Danach löst der Bagger die Steine, sortiert die größeren aus. „Das feinere Material landet unten in der Sortieranlage oder im Brecher.“

     Ein Blick ins Innere des Wertacher Steinbruchs.
    Ein Blick ins Innere des Wertacher Steinbruchs. Foto: Benjamin Liss

    Obwohl es an diesem Tag heiß und trocken ist, wirkt es nicht staubig auf den Schotterstraßen im Abbaugebiet. „Die Fahrwege werden befeuchtet und der Brecher und die Sortieranlage mit Wasser bedüst“, sagt Heim.

    Der Fachmann dreht sich und schaut auf Höhe der geplanten neuen Abbaukante Richtung Wertach, zum hoch gelegenen Ortsteil Bichel. Wird da was von den Sprengungen und dem Abbau zu hören sein? Heim geht nicht davon aus, dass es zu Belästigungen kommen wird. „Aber klar, nichts hört man nie.“

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