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Grenze bei Balderschwang wieder offen

Balderschwang/Jungholz

Grenze bei Balderschwang wieder offen

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    Grenze Balderschwang Hittisau
    Grenze Balderschwang Hittisau Foto: Benjamin Liss

    Relativ ruhig geht es zu am Grenzübergang zwischen Balderschwang und Hittisau (Vorarlberg). Bundespolizisten kontrollieren einen Autofahrer und lassen ihn dann passieren. Pro Stunde kommen etwa vier Fahrzeuge vorbei, erzählen die Beamten, die täglich von 7 bis 20 Uhr kontrollieren. Nachts ist die Grenze dicht.

    Für Bürgermeister Konrad Kienle ist diese Regelung ein Erfolg. Anfang der Woche war die Verbindung zwischen Balderschwang und der Vorarlberger Nachbargemeinde Hittisau „technisch gesperrt“ worden. Für Pendler, Lieferanten, Ärzte und Landwirte gab es kein Durchkommen mehr. Weil die Nahversorgung für seine Bürger in Vorarlberg liegt und die Bauern ihre Felder und Alpen nicht mehr erreichen konnten, der nächste Grenzübergang ist Lindau, intervenierte Rathauschef Kienle bei der Bundespolizei – und fand bei den Verantwortlichen Gehör. Die festinstallierte Sperrung wurde wieder aufgehoben und die Beamten kontrollieren.

    „Wir sind sehr zufrieden“, lobt der Bürgermeister. Man stehe in ständigem Kontakt mit der Bundespolizei und versuche, gut zusammenzuarbeiten. So stellt die Gemeinde beispielsweise ihren Bürgern entsprechende Bescheinigungen aus, damit die Polizisten keine weiteren Nachweise von den Berechtigten einfordern müssen. „Das funktioniert sehr gut“, sagt der Balderschwanger Bürgermeister. „Aber nur, so lange die Leute vernünftig bleiben und nur das wirklich Notwendige erledigen.“

    Andere kleine Grenzübergänge wie bei Oberstaufen oder zwischen Oberjoch und Schattwald sind weiter dicht. In Jungholz gibt es jetzt auch Kontrollen. Seit einigen Tagen werden auf deutscher Seite Autofahrer gestoppt, informiert Bürgermeisterin Karina Konrad. Wie andere Tiroler Gemeinden, ist auch Jungholz seit einigen Tagen Corona-Quarantänegebiet. Das gilt, obwohl die Exklave Österreichs mit dem Auto nur über deutschen Grund zu erreichen ist. Aber die Kontrollen laufen problemlos, berichtet die Rathauschefin. Obwohl es für die Bürger ungewöhnlich ist, dass sie sich auf der kleinen Straße nach Jungholz ausweisen müssen, „habe ich deswegen noch keine Klagen gehört“, sagt Konrad. Jungholzer dürfen nach wie vor ins Allgäu und zurück, beispielsweise, um zum Arzt zu kommen oder einzukaufen, denn Geschäfte und Arztpraxen gibt es in ihrem kleinen Heimatort nicht.

    Auch in Jungholz wird kontrolliert

    Weil der Grenzübergang Oberjoch dicht ist, fahren die Jungholzer über die A 7 in die Bezirkshauptstadt Reutte. Das sei sowieso der schnellere Weg, erklärt Konrad. Sie hält die getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung für angebracht. Wenn sie mit ihrer kleinen Tochter raus will, geht sie in den eigenen Garten. „Fahrten sollen auf ein Minimum reduziert werden“, sagt Konrad und rät den Jungholzern „für mehrere Tage einzukaufen“. Es gebe weiter keinen Corona-Verdachtsfall im 300-Seelen-Dorf. Freitagmittag wurden in den 279 Tiroler Gemeinden 627 Corona-Infektionen bestätigt.

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