Es ist ein absolutes Schlüsselspiel für die Handballer des TSV Sonthofen: Am kommenden Samstag steht für die Oberallgäuer das mit Spannung erwartete Derby gegen den TV Waltenhofen an. Das Duell, das um 20 Uhr in Waltenhofen ausgetragen wird, verspricht erneut ein emotionales und intensives Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die in den vergangenen Spielzeiten für enge Partien gesorgt haben. 2022/23 musste sich Sonthofen sowohl zu Hause mit 27:29 als auch auswärts mit 29:32 geschlagen geben.
Sonthofen weiter siegloses BOL-Schlusslicht
Der TSV Sonthofen steht aktuell mit nur einem Punkt aus sieben Spielen auf dem letzten Tabellenplatz der Bezirksoberliga Alpenvorland. „Jetzt geht es in den Schlussspurt der Hinrunde, wir brauchen jetzt jeden Punkt“, sagt Kapitän Laurenz Lakotta. Der Saisonstart verlief alles andere als optimal, was durch eine Reihe von Verletzungen und Ausfällen zu erklären ist. Der TV Waltenhofen rangiert mit fünf Punkten aus acht Spielen knapp über Sonthofen auf Platz neun. Beide Teams befinden sich also im unteren Tabellendrittel und sind auf Punkte angewiesen.
Die ohnehin schwierige Situation der Sonthofer wird durch erhebliche Personalsorgen zusätzlich belastet. Trainer Cristian Savlovschi muss auf zahlreiche Stammspieler verzichten: Noa Hüper (Fingerbruch), Aleks Italo (Hüfte), Fabian Hofmann (Knie), Jonas Keleminic, Alex Balzer und Dominik Waldmann fallen aus unterschiedlichen privaten oder beruflichen Gründen aus. Ob Mike Burgdorf nach seiner Erkältung rechtzeitig fit wird, bleibt ebenfalls ungewiss.
„Wir waren sehr motiviert nach dem Spiel gegen Eichenau. Die Krankmeldungen stellen uns aber immer wieder vor neue Hürden, vor allem mental ist das auch nicht einfach“, sagt Savlovschi. „Besonders in einem so emotional aufgeladenen Spiel wie dem Derby gegen Waltenhofen.“
Waltenhofen startet ohne Trainer in die Saison
Der TVW startete in dieser Saison ohne festen Trainer, was Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Die Verantwortung für Training und Taktik wurde von erfahrenen Spielern übernommen, die ihre Mannschaft bislang zu soliden Leistungen geführt haben. Auch wenn Waltenhofen einige Probleme hat, zeigte die Mannschaft zuletzt starke kämpferische Leistungen und bewies, dass sie auch ohne klassischen Trainer konkurrenzfähig sein kann.
Die Begegnungen zwischen Sonthofen und Waltenhofen waren stets hart umkämpft. Beide Teams zeichnen sich durch körperbetonten Handball, schnelles Umschaltspiel und eine große Leidenschaft aus, insbesondere in den Derbys.
Gäste müssen die Abwehr stabilisieren
Für den TSV Sonthofen wird es entscheidend sein, die Abwehr zu stabilisieren und im Angriff die eigenen Chancen besser zu nutzen. „Der Angriff lief jetzt besser, aber 44 Gegentore sind definitiv eine Sache, die wir ansprechen müssen. Da muss mehr kommen. Waltenhofen wird bekanntlich wieder schnell spielen, das müssen wir unterbinden“, fordert der Trainer.
Eine weitere Herausforderung wird es sein, die Ausfälle zu kompensieren und die Mannschaft auf den Punkt zu fokussieren. Kapitän Lakotta fordert seine Mitspieler zur Leistungssteigerung auf: „Jeder muss jetzt Verantwortung übernehmen, wir müssen ein Lebenszeichen senden, da ist ein Derby doch die willkommene Gelegenheit.“
Das Derby ist nicht nur ein Spiel zweier Teams aus dem Tabellenkeller, sondern ein emotionaler Höhepunkt der Saison. Für Sonthofen bietet sich die Möglichkeit, gerade wegen der angespannten Personalsituation einen wichtigen Schritt nach vorn zu machen.
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