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Joachim Wawersich, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe südliches Oberallgäu in Sonthofen, stirbt mit 80 Jahren

Nachruf

„Er lebte Inklusion“: Der Ehrenvorsitzende der Lebenshilfe ist gestorben

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    Joachim Wawersich, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu, ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
    Joachim Wawersich, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Foto: Ulrich Weigel (Archivbild)

    Mehr als ein Jahrzehnt lang setzte sich Joachim Wawersich für Menschen mit Behinderung ein. 15 Jahre lang war der ehemalige Oberstleutnant Vorsitzender der Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu und saß im Verwaltungsrat der Allgäuer Werkstätten. Nun ist er nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren gestorben.

    Die Lebenshilfe und die Allgäuer Werkstätten zeigten sich tief betroffen darüber. „Herr Wawersich hat immer die Nähe zu den Menschen mit Behinderung gesucht“, sagt Edgar Rölz, Vorsitzender der Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu. „Neben Kompetenz und Weitblick zeichnete ihn vor allem seine große Menschlichkeit aus; er lebte Inklusion. Für die Lebenshilfefamilie war er Förderer, Motivator und Mentor, vor allem aber vielen ein guter Freund.“

    Michael Hauke, Geschäftsführer der Allgäuer Werkstätten, ergänzt: „Herr Wawersich war stets uneigennützig auf das Wohl der Menschen mit Behinderung bedacht. Er setzte sich mit ganzer Kraft und ganzem Herzen für sie ein.“

    Das sind die Meilensteine von Wawersichs Wirken in der Lebenshilfe

    Meilensteine seines Wirkens waren demnach die Gründung und der Aufbau der Autismusgruppe sowie die Eröffnung des Wohnhauses für Menschen mit Behinderung „Am alten Bahnhof“ in Sonthofen. „Ich bedauere sehr, dass er die Fertigstellung des von ihm mit initiierten Autismuszentrums nicht mehr miterleben kann“, sagt Bürgermeister Christian Wilhelm. In Zusammenarbeit mit Wawersich wurden viele Projekte, die Sonthofen zu einer sozialeren Stadt machten, weitergebracht, sagt Wilhelm. „Als Vorsitzender der Lebenshilfe war für ihn Inklusion Berufung, die er mit viel Herzblut umsetzte und auch einforderte.“

    2020 gab Wawersich aus Altersgründen den Vereinsvorsitz an Edgar Rölz ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dank ihm habe die kleine Lebenshilfe im südlichen Landkreis Oberallgäu weit über Schwaben hinaus große Anerkennung erhalten, sagt Rölz. Wawersichs Ziel sei immer gewesen, dass Menschen mit Behinderung ihren Platz in der Gesellschaft finden. „Diese Arbeit hat mir stets viel Freude gemacht“, hatte Wawersich selbst gesagt.

    Joachim Wawersich engagierte sich in Sonthofer Fasnachtszunft

    Als Gönner und Unterstützer behält ihn auch Rolf Döbbelin in Erinnerung. „Er hat im Hintergrund die Fasnacht in Sonthofen mitgeprägt“, sagt der ehemalige Präsident der Sonthofer Fasnachtszunft (SFZ) und der Faschingsfreunde Sonthofen Hillaria. Wawersich und seine Frau Christa waren einst Zunftmeisterpaar der SFZ. Auch für die integrative Tanzgruppe der Hillaria habe er sich engagiert.

    Die Trauerfeier findet am Freitag, 20. Juni, um 14 Uhr in der Kirche „Maria Heimsuchung“ in Sonthofen statt. Die Familie bittet statt Blumen um Spenden an die Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu.

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