Das Winterhalbjahr steht in der Jugend-Bildungsstätte des Deutschen Alpenvereins (Jubi) in Bad Hindelang an. Dabei setzen die Fachleute dort auch bewusst auf Angebote ohne Schnee wie Orientierungsläufe. "Es gibt immer Möglichkeiten für Naturerlebnisse, ob mit oder ohne Schnee", sagte dazu Angela Isop, Referentin für Bildungsmanagement und Nachhaltigkeit.
In einer Pressemitteilung der Jubi Bad Hindelang betont der Leiter der Bildungsstätte, Martin Herz, dass im vergangenen Sommer "Angebote stattfanden, bei denen wir ganz bewusst auch viele Menschen aus der Region ins Haus geholt haben“. Der Sachvortrag von Johannes Leinauer, Technische Universität München, über Naturgefahren durch den Klimawandel und die Stabilität des Hochvogel-Massivs habe die Gemüter besonders bewegt. Darin ging es unter anderem um die Gefahr von Felsstürzen durch steigende Temperaturen und veränderte Niederschläge. "Die lebhafte Diskussion im Anschluss verdeutlichte, wie wichtig die praktische Anwendung der Forschungsergebnisse und die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden ist", heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Beim „Tag der offenen Tür“ waren laut Jubi 200 Gäste aus der Gemeinde und aus der direkten Nachbarschaft dabei. Die Besucher konnten sich an der Kletterwand und im Hochseilgarten austoben sowie an Mitmachstationen wie Kräutersalz- und Bienenwachstücher-Herstellung teilnehmen. An den Infotischen informierten sich die Gäste über die Arbeit der Jugend im Deutschen Alpenverein (JDAV). Das traditionelle "Hebdifescht-Allgäuer Mountain Camp" lockte Anfang Juli zahlreiche junge Leute aus ganz Deutschland nach Bad Hindelang. "Sie kamen zusammen, um ihre Fähigkeiten im alpinen Spaß-Wettkampf zu zeigen", informiert die Jubi. Themen waren unter anderem Abseilen, sicher klettern, Standplatzbau, Orientierung und Erste Hilfe. Und auch die Grünen-Politikerin Katharina Schulze kam, um sich über die Jubi-Arbeit zu informieren.
Neben vielen Ferienkursen fanden auch wieder die Umweltbaustellen „Bergwald“ und „Moor vernässen“ statt. Seit 1985 engagieren sich junge Menschen am Grünten, um den gefährdeten Schutzwald zu sanieren. Die Arbeit unter Anleitung eines erfahrenen Försters führe auch in steiles Gelände und bestehe vor allem im Pflanzen von jungen Buchen, Fichten oder Tannen und im Anbringen von Schutzvorrichtungen gegen Wildverbiss. Beim „Moor vernässen“ für Kinder ab zehn Jahren würde das „Kemratsrieder Moos“ von Büschen und Bäumen befreit, informiert die Jubi. Ziel sei, das Wasser im Moor zu halten. „Das Besondere an diesen Umweltbaustellen ist, dass junge Menschen direkt etwas für den Naturschutz tun und so das Ergebnis der eigenen Arbeit unmittelbar sehen“, sagt Martin Herz. Derzeit stehen verstärkt Bildungs-Angebote für Schulklassen und Fortbildungen für Ehrenamtliche der DAV-Sektionen auf dem Programm.