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Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller tritt bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr an

Landrätin verzichtet auf Kandidatur

Überraschender Rückzug! Indra Baier-Müller tritt bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr an

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    Tritt bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr an: die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller.
    Tritt bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr an: die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller. Foto: Ralf Lienert

    Indra Baier-Müller wird bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr für die Freien Wähler als Landrätin im Oberallgäu kandidieren. Zudem legt sie ihre Parteiämter bei den Freien Wählern im Landkreis nieder. Das gab Baier-Müller selbst in einer Pressemitteilung bekannt.

    Die 54-Jährige ist seit 2020 Kreischefin, als sie sich als politische Newcomerin überraschend in der Stichwahl gegen den favorisierten Alfons Hörmann (CSU) durchsetzte, der im ersten Wahlgang noch klar vorn gelegen hatte. Jetzt steht fest: Eine weitere Periode wird es für die erste Frau an der Spitze des Landkreises nicht geben. Lesen Sie auch: Nach Rückzug von Indra Baier-Müller: Überraschung, Lob, aber auch kritische Töne

    Wen schicken die Freien Wähler 2026 als Kandidat fürs Oberallgäu ins Rennen?

    Wen die Freien Wähler 2026 ins Rennen um den Chefsessel im Landratsamt schicken, ist noch offen. Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm hatte im Januar – im Zuge der Bundestagskandidatur von Baier-Müller erklärt, für die Kandidatur als Landrat bereit zu sein. Auch die anderen Parteien haben noch keine Kandidatinnen oder Kandidaten nominiert.

    Baier-Müller begründet ihren Rückzug auch mit fehlendem Rückhalt im FW-Kreisverband: „In den vergangenen Monaten ist deutlich geworden, dass mein Stil, meine Haltung und meine Art der klaren Worte innerhalb der Freien Wähler im Oberallgäu nicht die Unterstützung finden, die es für eine erneute Kandidatur bräuchte“, erklärt die Landrätin. „Ich akzeptiere dies – und ziehe meine Konsequenz. Nicht im Groll, sondern in Klarheit.“

    Indra Baier-Müller: Entscheidung ist kein leichter Schritt

    Die Entscheidung, auf die Kandidatur zu verzichten, habe sie nach intensiver Überlegung und mehreren Gesprächen in den vergangenen Wochen getroffen. Sie werde gleichzeitig ihr Amt als Vorsitzende der Vereinigung und des Verbandes der Freien Wähler Oberallgäu niederlegen. „Diese Entscheidung ist kein leichter Schritt – denn das Oberallgäu und seine Menschen liegen mir sehr am Herzen“, erklärt Baier-Müller. „Es war und ist mir eine Ehre, das Amt der Landrätin ausüben zu dürfen.“

    Ihr Ziel sei es als Kreischefin gewesen, das Landratsamt als Dienstleister in eine neue digitale Zeit zu führen und dabei das Wohl aller Menschen im Blick zu halten. In der Zeit der Corona-Pandemie, der Ukraine-, der Energie- und jetzigen Wirtschaftskrise sei dies „ein herausforderndes Unterfangen gewesen“, erklärt Baier-Müller.

    Oberallgäuer Landrätin bezeichnet sich selbst als „klar, ehrlich, manchmal unbequem“

    Politik sei für sie nie ein Machtspiel gewesen, erklärt die Landrätin, sondern immer ein Ort der Verantwortung, der Begegnung, des Zuhörens und oft auch des kontroversen Diskurses. „Ich bin überzeugt: Politik darf emotional sein. Sie muss es sogar – wenn sie glaubwürdig, menschlich und nahbar bleiben will“, betont Baier-Müller. „Ich weiß, dass dies nicht überall gut ankommt. Aber genau das bin ich: klar, ehrlich, manchmal unbequem.“

    „Ich hätte mich anpassen, taktischer agieren, mehr Rücksicht auf parteipolitische Erwartungen und politische Akteure nehmen können“, sagt die 54-Jährige. „Aber ich glaube nicht daran, dass Politik besser wird, wenn man sich verbiegt.“ Sie sei immer bereit, Kompromisse einzugehen – das gehöre zur Demokratie. „Aber ich bin nicht bereit, meine Persönlichkeit zu verändern, um Erwartungen zu erfüllen, die mit meinem Verständnis von Verantwortung und mit meinen Überzeugungen nicht vereinbar sind.“

    Deshalb gebe sie gleichzeitig ihre Ämter innerhalb der Partei und des Verbandes Oberallgäu auf. „Es war nie mein Ziel, um jeden Preis ein Amt innezuhaben – sondern für das einzustehen, was ich für richtig halte. Ich wollte Politik menschlicher, nahbarer und klarer gestalten.“

    Weiterführen will sie ihr Amt als Landrätin bis zur Kommunalwahl und auch als Bezirksrätin weitermachen. „In den kommenden Monaten gibt es noch einige wichtige Projekte, über die entschieden werden muss“, erklärt Baier-Müller. „Für mich endet ein parteipolitisches Kapitel vor Ort – aber ganz sicher nicht mein Engagement für das Oberallgäu und seine Menschen.“

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