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Schwimmen lernen in Bad Hindelang: Privatmann und Gemeinde wirken zusammen

Schwimmen lernen

Kinderschwimmkurse sind begehrt

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    Conny Zobl-Kunz führt die „Kinderschlange“ durchs Wasser im Hallenbad des Hotels „Die Gams“ in Bad Hindelang.
    Conny Zobl-Kunz führt die „Kinderschlange“ durchs Wasser im Hallenbad des Hotels „Die Gams“ in Bad Hindelang. Foto: Eckehard Mädrich

    Conny Zobel-Kunz bringt Kindern in Bad Hindelang das Schwimmen bei. Die Mädchen und Buben lieben die offene, fröhliche Art der ehemaligen Triathletin, die auch im Sommer Schwimmkurse im Freibad anbietet. Melanie Magel, Mutter des achtjährigen Raphael, hält es für „wichtig, dass Kinder gut und sicher schwimmen können.“ Es gebe in der Region immer wieder Angebote, „aber es ist sehr schwer, einen Platz zu bekommen.“ Dass es diesmal beim Kurs im Hotel „Die Gams“ in Bad Hindelang geklappt hat, freut die zweifache Mutter.

    „Zu viele Kinder können nicht sicher schwimmen“

    Dass solche Schwimmkurse in Bad Hindelang stattfinden, ist dem Engagement mehrerer Beteiligter zu verdanken. Allen voran Eckehard Mädrich. Der 74-Jährige veranstaltet in Bad Hindelang klassische Konzerte. Deren Erlös geht seit 2023 in die Schwimmförderung der Gemeinde. Für Mädrich ist klar. „Zu viele Kinder können nicht sicher schwimmen.“ Er möchte in seinem Heimatort dazu beitragen, dass sich dieser Umstand ändert.

    11.600 Euro an Spenden kamen bei zwei klassischen Benefizkonzerten 2023 und 2024 in Bad Hindelang zusammen. Dieses Spendengeld wird nun von der Gemeinde verwaltet und zweckgebunden in die Schwimmkurse für Kinder aus Bad Hindelang gesteckt. Laut Mädrich sind dafür unter anderem Schwimmbretter gekauft worden und auch Neoprenanzüge. Die seien für die weiteren geplanten Schwimmkurse im Sommer im Freibad wichtig, denn das Schwimmbecken im Bad Hindelanger Naturbad wird nicht beheizt.

    Über 100 Kinder zum Bronze-Schwimmabzeichen geführt

    Seit 2023 ist Conny Zobl-Kunz im Freibad aktiv. Die Fachkraft für Bäderbetriebe leitet seitdem die von Eckehard Mädrich initiierten Schwimmkurse. Sie hat dabei bereits über 100 Kinder zum Bronze-Schwimmabzeichen (früher Freischwimmer) geführt. Zobl ist wiederum bei der Gemeinde Bad Hindelang angestellt. Sie war in den vergangenen Wochen auch die „Lehrerin“ für zwölf Kinder in zwei Gruppen, die im Hallenbad des Hotels „Die Gams“ die Grundzüge des Schwimmens erlernten.

    Die Mutter des sechsjährigen Luis, Andrea Schmid, lobt: „Das Angebot war genial.“ Zweimal pro Woche war ihr Sohn mit fünf anderen Kindern jeweils eine knappe Stunde zum Schwimmtraining im Hotel „Die Gams“. Der neue Geschäftsführer Uwe Geiser hatte dafür das Bad zur Verfügung gestellt und sei finanziell sehr entgegenkommend gewesen, wie es aus der Gemeindeverwaltung heißt. Ein öffentliches Hallenbad gibt es im Gemeindegebiet nicht.

    Ist Ihr Kind wasserscheu?

    • Dagegen hilft:
    • Daheim beim Duschen Wasser über den Kopf laufen lassen
    • Eine große Rührschüssel mit Wasser füllen: Das Kind soll Nase und Mund kurz ins Wasser tauchen, eventuell „blubbern“, also Blasen erzeugen.
    • Die Eltern sollten mit Kindern im Sommer öfter draußen im Wasser spielen

    „Die Gruppe war toll motiviert“, fügt Andrea Schmid an. Es sei „wirklich wichtig“, dass Kinder Schwimmen lernen. Ihren Sohn habe sie nicht dazu drängen müssen. Er sei selbst sehr motiviert, alleine schwimmen zu können. Noch sei es nach dem Kurs aber nicht so weit. „Jetzt sind wir als Eltern gefordert, mit ihm weiter zu üben.“

    Warum sollen Kinder Schwimmen lernen? Der Sicherheitsaspekt steht bei den befragten Müttern im Vordergrund. Melanie Magel sagt: „Mein Sohn ist jetzt acht Jahre. Er möchte im Sommer nicht als Einziger mit Schwimmflügeln im Freibad sein.“ Sie selbst fühlt sich sicherer, wenn eine Fachkraft ihrem Sohn das Schwimmen beibringt, „jemand, der sich mit Schwimmtechniken auskennt.“

    Gutschein des Ministeriums: „Mach mit – Tauch auf“

    Die 50 Euro fürs Schwimmenlernen in diesem Kurs seien „gut investiertes Geld“. Die meisten Familien haben dafür aber den blauen Seepferdchen-Gutschein des bayerischen Innenministeriums für (Vorschul-)Kinder eingelöst: Seit 2023 gibt es die Aktion „Mach mit – Tauch auf“ zur Schwimmförderung. Ziel dabei ist, die Vorgaben des Schwimmabzeichens Seepferdchen zu erreichen. „Dafür springen die Kinder vom Beckenrand ins Wasser und müssen 25 Meter weit schwimmen können“, sagt Zobl-Kunz. „Zudem sollen sie einen Ring aus schulter tiefem Wasser holen und einige Baderegeln beherrschen.“

    Um Kinder ans Wasser zu gewöhnen, seien Hallenbäder wie in Immenstadt wichtig. Dort gebe es keine Ablenkung durch zu viele „Action-Angebote“, sagt Zobel-Kunz. Die Kinder könnten konzentriert üben. Die Fachfrau rät Eltern dennoch, ihre Kinder beim Schwimmenlernen immer im Auge zu behalten.

    Schwimmgürtel bevorzugen, rät die Fachfrau

    Damit sie ein Gefühl für die Balance im Wasser bekommen, seien Schwimmgürtel besser als Schwimmflügel. Kinder sollten üben, sich im Wasser langzumachen. Eltern könnten ihren Kindern dabei helfen, indem sie sie mit dem Schwimmbrett durchs Wasser ziehen, sagt Zobl-Kunz. Sie hat festgestellt, dass „Kinder heute mehr wasserscheu sind als früher“. Das liege wohl daran, dass die Eltern nicht mehr so häufig mit ihren Kindern zum Schwimmen gehen.

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