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Segler Julian Hoffmann überrascht bei WM in China mit Platz 17: Karrierepläne, Ziele, Titel

Oberallgäuer Segel-Juwel

In der Weltspitze angekommen? Julian Hoffmann segelt bei WM in China in Top 20

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    Die Weltspitze weiter fest im Blick: Julian Hoffmann erreichte mit Rang 17 bei den Titelkämpfen im südchinesischen Qingdao sein bestes WM-Resultat bei den Junioren.
    Die Weltspitze weiter fest im Blick: Julian Hoffmann erreichte mit Rang 17 bei den Titelkämpfen im südchinesischen Qingdao sein bestes WM-Resultat bei den Junioren. Foto: SmugMug

    Spätestens jetzt ist er auf dem Radar. Der Oberallgäuer Segler Julian Hoffmann hat mit dem 17. Rang bei der Weltmeisterschaft der Lasersegler im chinesischen Revier vor Qingdao sein bestes Resultat bei den Senioren gefeiert - und das auf der großen Bühne. „Es hat einen riesigen Stellenwert für mich, dass ich die Top 20 geknackt habe und meine beste WM gezeigt habe“, sagt der 22-jährige Blaichacher. „Das Ergebnis ist auch eine Bestätigung der vergangenen Jahre. Es zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

    Julian Hoffmann: „Stück für Stück in die Top 20“

    Denn Hoffmann etabliert sich Schritt für Schritt im Konzert der Großen. Der achtfache deutsche Jugendmeister und U21-Europameister von 2021 drängt spätestens mit dem jüngsten WM-Resultat in seinem dritten Jahr bei den Senioren allmählich in die Weltspitze. „Der Sprung zu den Top 20 kommt Stück für Stück und nicht auf einen Schritt, wie das bei der Jugend der Fall sein kann“, sagt der Athlet vom Segelclub Alpsee-Immenstadt (SCAI). „Im olympischen Feld ist das Rennen sehr dicht. Das merkt man auch bei einer solchen WM, auch wenn der ein oder andere Name gefehlt hat.“

    In China waren das unter anderem der Sonthofer Vorzeige-Segler des deutschen Teams, Philipp Buhl, und der australische Weltmeister Matthew Wearn, die sich eine Pause gönnten. Und doch hatten die Wettkämpfe es für das namhafte Feld, darunter mit Hoffmann sechs deutsche Segler, in sich. Denn das Revier im Süden Chinas, das bereits Segelstätte von Olympia 2008 gewesen ist, ist für die heiklen Bedingungen berüchtigt. „Nicht segelbare Bedingungen“, wie Hoffmann erzählt, mit Nebel, Smog, Windarmut und heftiger Strömung verhinderten Starts und Rennen. Stattdessen forderte zähes Warten auf dem Wasser und an Land die Athleten.

    Chaotisches Wetter bei der WM in China

    „Wir haben im Vorfeld viel recherchiert und hatten uns eigentlich auf eine andere Wetterlage eingestellt“, sagt Hoffmann. Das Team hatte sich eigens für die speziellen Verhältnisse in einem Trainingslager im Nordwesten Belgiens vorbereitet. Und das Wetter machte tatsächlich Probleme: Sechs Wettkampftage und zwölf Rennen waren vorgesehen. Doch die ersten vier Tage lief nichts. „Mir ist entgegengekommen, dass ich die Woche über alles auf mich zukommen lassen wollte, ohne mir einen großen Kopf zu machen“, sagt Hoffmann. „Aber nach dem dritten Tag ohne Segeln fragt man sich schon, ob eine WM wirklich so entschieden werden sollte. Aber man kann auch eine Chance darin sehen.“

    Denn je länger das Warten auf die erste Wettfahrt anhielt, umso klarer wurde den Startern, dass weniger Rennen über den Ausgang der WM entscheiden. Erst an den beiden letzten Tagen konnten insgesamt fünf Wettfahrten gesegelt werden - damit konnte das Event erst als WM gewertet werden. Hoffmann. „Ich wusste, ich habe nur ein paar Chancen, um eine geile WM zu segeln.“ Und die nutzte der 22-Jährige.

    Hoffmann glänzt mit Rang zwei im ersten Rennen

    An Tag fünf segelte der Oberallgäuer bei leichtem Wind auf die Plätze 2 und 21 (den späteren „Streicher“) - mit dem ersten Ergebnis feierte Hoffmann das beste Resultat bei den Männern überhaupt. „Ich habe mir gesagt, es kommt nicht darauf an, ob wir segeln, sondern wann. Entsprechend bin ich befreit rangegangen“, erzählt Hoffmann.

    Zwar herrschten am letzten Tag mit drehenden, starken Winden und Böen bis zu 30 Knoten wieder andere Rahmenbedingungen - doch mit soliden Rängen 15, 7 und 7 sicherte sich Hoffmann seinen Platz in den Top 20 als bester Deutscher. Weltmeister wurde Willem Wiersema (Niederlande) vor Pavlos Kontides aus Zypern und Zac Littlewood (Australien).

    Und so war der Oberallgäuer glücklich mit dem Ausgang seiner zweiten WM bei den „Großen“. Im vergangenen Jahr war er noch bei der Premiere 58. geworden und hatte gerade im Endspurt reichlich Lehrgeld zahlen müssen. Im südchinesischen Meer habe er nun „viele lehrreiche Erfahrungen“ gemacht, sagt Hoffmann. „Vom Essen, über die Kultur, die Menschenmassen, die Bedingungen - all das war eine ziemlich große Umstellung, hat mir aber viel gebracht.“

    Das große Ziel: Olympia 2028

    Sportlich hat die Allroundfähigkeit dem Talent einmal mehr in die Karten gespielt - Hoffmann hat im Leichtwind überrascht und blieb im Starkwind gewohnt solide. Die Basis für die nächsten Aufgaben. Nach einem zehntägigen Urlaub steht die Vorbereitung auf die Kieler Woche Ende Juni und die Warnemünder Woche im Juli an. Im August steigt dann die EM im schwedischen Marstrand. Für Julian Hoffmann weitere Schritte auf dem Weg in die Weltspitze.

    „Eine WM kann ein Checkpoint sein. Sie zeigt mir, dass meine Ziele nicht herbeigeträumt sind, sondern, dass sie realistisch sind“, sagt der 22-Jährige. „Ich habe es geschafft, über fünf Rennen zu liefern. Ich muss zeigen, dass ich mir das auch über zwölf Rennen zutraue. Das sollte mein nächstes Ziel auf dem Weg sein.“ Auf dem Weg zu Olympia 2028.

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